Nachdem die Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS bekannt wurde, hat die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) alle AT1-Anleihen für wertlos erklärt. 16 Milliarden Franken waren futsch. Darunter auch 360 Millionen Franken an Boni für CS-Kaderangestellte.
Das passt dem Kader nicht. Mehrere Manager wollen nun rechtlich gegen die Finma vorgehen und Klage einreichen. Es hätten sich bereits mehrere Personen bei der Anwaltskanzlei Quinn Emanuel und Pallas gemeldet, wie die «Financial Times» schreibt.
«Wir wurden von Managern der Credit Suisse aus der ganzen Welt kontaktiert, um zu sehen, wie wir ihnen helfen können», sagte eine beteiligte Person gegenüber der britischen Zeitung. Die Anwaltskanzlei kümmert sich bereits um Klagen von Investorinnen und Investoren, die durch den Abschrieb der AT1-Anleihen Geld verloren haben. Dazu gehört auch Nick Vogel* (67). Er hat 200'000 Franken verloren, wie Blick bereits berichtete. Auch die Migros klagt gegen die Finma. Bei der Migros-Pensionskasse beläuft sich der Verlust auf 100 Millionen Franken.
Finma muss sich auf Klagen gefasst machen
Jetzt wird geprüft, ob die Klage des CS-Kaders an die bestehende Klage angeknüpft oder separat eingereicht wird. «Es gibt viele Überschneidungen zwischen den beiden Positionen, aber sie sind nicht genau gleich», heisst es im Bericht weiter.
Die AT1-Anleihen, auch Coco-Bonds genannt, wurden nach der Finanzkrise 2008 geschaffen. Sie sind besonders risikobehaftet: Denn Coco-Bonds können bei einem Triggerereignis in Eigenkapital umgewandelt werden. Dann ist die Investition futsch. Im Gegenzug erhalten die Investorinnen und Investoren hohe Zinsen. (kae)
*Name geändert