Kosten verdreifacht
Multi-Millionär jammert wegen teurem WEF-Ticket

Bill Browder ist ein Spektakel-Garant am WEF. Immer wieder geht der Menschenrechtsaktivist verbal auf die Mächtigsten der Welt los. Jetzt macht ihm das Geld einen Strich durch die Rechnung.
Publiziert: 16.01.2023 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2023 um 16:23 Uhr
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250'000 Dollar hätte Bill Browder zahlen müssen für einen Auftritt am WEF. Zu viel für den Briten.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Nach 27 Jahren WEF hat Bill Browder (58) die Schnauze voll. Der britische Unternehmer und Menschenrechtsaktivist wird nicht wie gewohnt in den Hallen des Wirtschafts-Forums auftauchen. Der Grund: zu teuer. «Sie haben meine Teilnahmekosten auf 250'000 Dollar erhöht. Das ist dreimal so viel wie vorher», ärgert er sich auf Twitter.

Der Sprecher des Forums, Adrian Monck (58), erklärt sich gegenüber der Nachrichten-Website semafor. In der Vergangenheit sei Browder als CEO seiner Firma Hermitage gekommen. Man wolle die Freikarten aber für Leute mit «wesentlich weniger finanziellen Ressourcen» aufheben. Das hindert den mehrfachen Millionär aber nicht daran, trotzdem nach Davos zu reisen.

«Ich bin hier, um mich dafür einzusetzen, dass die eingefrorenen russischen 350 Milliarden Dollar für die Verteidigung der Ukraine verwendet werden.» Treffen mit verschiedenen Vertretern der Weltöffentlichkeit, den Medien und einflussreichen Persönlichkeiten seien bereits organisiert – natürlich ausserhalb des WEF-Geländes.

«Russland ist ein krimineller Ort»

Am Schluss des Tweets meint Browder augenzwinkernd: «Die Russen sind glücklich.» In der Vergangenheit kritisierte er immer wieder Kreml-Chef Wladimir Putin (70). Allgemein störte er sich an autokratischen Regierungen und deren Verbindungen zu den Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen, die in Davos Jahr für Jahr auftreten.

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«Ich fing an, dorthin zu gehen, um die Regierungsvertreter am Forum öffentlich herauszufordern. Sie forderten die Menschen auf, in Russland zu investieren. Ich wollte allen sagen, wie gefährlich das ist und was für ein krimineller Ort es ist. Damit die Menschen Russland meiden würden.»

Der Brite spricht aus Erfahrung. Er galt einst als einer der grössten Investoren in Russland. Dann geriet er in die russischen Korruptionsmühlen und musste mit ansehen, wie sein Anwalt verhaftet, gefoltert und getötet wurde.

Über das komplexe Korruptionssystem in Russland hat Browder zwei Bücher geschrieben. «Red Notice» und das im letzten Jahr erschienene Werk «Freezing Order». In diesem Jahr wurden russische Oligarchen, Unternehmen und führende Politiker nicht zum WEF eingeladen. (abt)

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