Gästeliste des WEF enthüllt
Stellt Trump sogar den Stargast in den Schatten?

US-Präsident Donald Trump wird die 55. Ausgabe des World Economic Forum in Davos prägen – obwohl er lediglich per Video zugeschaltet wird. Daneben verblassen die anderen Staats- und Regierungschefs in Davos.
Publiziert: 14.01.2025 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2025 um 20:02 Uhr
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Donald Trump wird am Donnerstag, 23. Januar, per Video am diesjährigen WEF sprechen.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Donald Trump meldet sich am Donnerstag per Video
  • Am Dienstag ist Wolodimir Selenski in Davos
  • Sechs Bundesräte vertreten die Schweiz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Das World Economic Forum WEF ringt um seine Bestimmung in einer immer nationalistischeren Welt. Das wird nach der Vorstellung der politischen Gästeliste deutlich. Zwar ist der künftige US-Präsident Donald Trump (78) ein bekennender WEF-Fan, ist schon zweimal nach Davos gereist. Doch wenn das 55. Jahrestreffen des WEF am kommenden Montag in Davos beginnt und Fussballlegende David Beckham (49) für sein Engagement für notleidende Kinder ausgezeichnet wird, sind die Augen der Welt auf die US-amerikanische Hauptstadt Washington gerichtet, wo Trump als 47. Präsident vereidigt wird.

Immerhin: Am Donnerstag in der WEF-Woche wird sich Trump per Videobotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Davos richten und ihnen seine Sicht der Welt darlegen. Ein cleverer Schachzug, denn so ist der Dealmaker der Weltpolitik gleich zweimal Thema im beschaulichen Landwassertal. «Wir freuen uns sehr, dass sich Trump bereits in seiner ersten Woche im Amt Zeit für uns nehmen wird», so WEF-Präsident Børge Brende (59) an der Medienkonferenz zur Vorstellung der Gästeliste.

Stargast Selenski

Die weiteren Namen der US-Belegschaft bleiben unbekannt, Brende ist aber zuversichtlich, dass Vertreter der Trump-Administration den Weg in die Schweiz finden. Auch zu Elon Musk (53) meint Brende: «Wir wissen nicht, ob er kommt. Doch er ist selbstverständlich herzlich willkommen.»

Die USA und die neue Weltordnung im Fokus, daneben könnte der Auftritt von Wolodimir Selenski (46) verblassen, der am Dienstag der kommenden Woche nach Davos reisen wird. Für den ukrainischen Präsidenten, der als der Stargast der diesjährigen Ausgabe gilt, geht es um viel. Denn sollte Trump tatsächlich über die Köpfe der Ukrainer hinweg mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) einen Waffenstillstand ausdealen, bleiben Selenski nur noch seine europäischen Verbündeten. Gelegenheit für Treffen bieten sich mit EU-Präsidentin Ursula von der Leyen (66) oder dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (66) an, die ebenfalls nach Davos reisen.

Ob sich Selenski im Vorfeld seines Besuchs am WEF – so wie im Vorjahr – mit der Bundespräsidentin treffen wird, ist offen. Karin-Keller Sutter (61) wird die Schweizer Delegation anführen, sie weilt zusammen mit fünf weiteren Mitgliedern des Bundesrats in Davos – einzig Albert Rösti (57) hütet das verwaiste Bundeshaus in Bern.

Hoffnung Dialog

Insgesamt reisen knapp 3000 Gäste aus 130 Ländern in die Schweiz. Davon sind 60 Staatsoberhäupter und 900 CEOs. Insgesamt sind rund 1600 Wirtschaftsvertreter mit von der Partie. Interessant: Auch einige Vertreter der brennendsten Konfliktherde reisen nach Davos, besonders aus dem Nahen Osten. So etwa der neue syrische De-facto-Aussenminister Asaad Hassan al-Shaybani (47), der israelische Präsident Isaac Herzog (64) sowie Mohammed Mustafa (70), Premierminister der palästinensischen Autonomiebehörde.

Eine Lösung für die Konflikte wird es in Davos kaum geben, aber vielleicht erfüllt sich der Wunsch von WEF-Präsident Brende, den er im Blick-Interview äusserte: «Wichtig ist auch, dass es dem Forum gelingt, Leute, die nicht unbedingt miteinander reden wollen, an einen Tisch zu setzen, damit wenigstens ein Dialog beginnen und hoffentlich Wirkung zeigen kann.»

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