Was wird der SNB-Entscheid daran ändern?
Hypothekarzinsen steigen auf Jahreshoch

Die Zinsen für zweijährige Festhypotheken klettern auf ein neues Jahreshoch. Trotzdem sind sie nach wie vor günstiger als Saron-Hypotheken. Das könnte der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank jedoch ändern.
Publiziert: 20.03.2024 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2024 um 18:25 Uhr
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«Historisch gesehen eine Ausnahmeerscheinung»: Saron-Hypotheken sind teurer als Festhypotheken.
Foto: IMAGO/Andreas Haas
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Der durchschnittliche Zinssatz für zweijährige Festhypotheken liegt bei 2,29 Prozent. Diese sind damit auf ein neues Jahreshoch geklettert, wie der Vergleichsdienst moneyland.ch mitteilt. Darüber können sich Immobilien-Besitzer kaum freuen.

Festhypotheken mit längeren Laufzeiten halten sich noch knapp unter dem Jahreshoch. Dabei liegt der Zinssatz für Fünfjährige bei 2,23 Prozent sowie für Zehnjährige bei 2,33 Prozent. Seit Anfang Jahr erfolgte ein Auf und Ab.

Was speziell ist: Mit einem Zinssatz von 2,59 Prozent sind Saron-Hypotheken aktuell teurer als Festhypotheken. Das ist gemäss dem Vergleichsdienst «historisch gesehen eine Ausnahmeerscheinung».

Dass der Abschluss einer Saron-Hypothek mit Risiken behaftet bleibt, sieht auch der Hypotheken-Spezialist Moneypark so. Seit November letzten Jahres liegt der Richtsatz für zehnjährige Festhypotheken im Durchschnitt 13 Basispunkte tiefer als für Saron-Hypotheken.

Abhängig von Entwicklung der Inflation

Die Frage ist, wie lange das noch so bleibt. Solange die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins bei 1,75 Prozent belässt, bewegen sich die Richtsätze für die Hypothekarzinsen kaum. Der nächste Entscheid steht am 21. März bevor – dem morgigen Donnerstag.

Die Inflationsdaten sprechen zumindest dafür, dass die Zinsen bald wieder sinken dürften. Denn die Teuerung sank im Februar auf 1,2 Prozent – und bewegt sich damit innerhalb des Zielbands der SNB. Für das Gesamtjahr erwarten die Bundesökonomen neu nur noch eine Inflation von 1,5 – statt bisher 1,9 Prozent. Trotzdem stellt die Inflation nach wie vor eine grosse Unsicherheit dar.

Wann dreht SNB an der Zinsschraube?

Experten rechnen damit, dass die SNB erst im Juni an der Zinsschraube dreht. Moneyland.ch-Analyst Felix Oeschger (32) sagt dazu: «Sollte dies der Fall sein, ist das wahrscheinlichste Szenario, dass sich die Zinsen für Festhypotheken in der Schweiz in den nächsten Monaten seitwärts bewegen.» Zwei Drittel der Hypothekengeber erwarten gemäss Moneypark in den nächsten drei Monaten stabile Kapitalmarktzinsen und sagen sogar erst im dritten Quartal eine Zinssenkung für alle Laufzeiten voraus.

Besitzer einer Saron-Hypothek könnten von den Zinssenkungen profitieren: «Dass viele Ökonomen in diesem Jahr mit drei Zinssenkungen rechnen, spricht dafür, dass die Saron-Hypotheken zum Jahresende deutlich günstiger sein werden», so die Einschätzung von Benjamin Manz (42), Geschäftsführer von moneyland.ch. Kommt es trotzdem bereits am Donnerstag zu einer ersten Zinssenkung, wäre der Druck für Hypothekaranbieter gross, die Zinsen ebenfalls zu senken.

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