Auf einen Blick
Landet man im Krankenhaus, wird es schnell teuer. Zumindest in der Schweiz: 709 Franken kostet hierzulande ein Tag in einem Spital im Durchschnitt. Im internationalen Vergleich schwimmt die Schweiz damit ganz vorne mit.
Teurer sind die Spitalkosten nur im Fürstentum Monaco (2708 Fr.), Luxemburg (1456 Fr.), Norwegen (1079 Fr.) oder Katar (1051 Fr.). Damit ist die Schweiz das fünftteuerste Land. In Ländern wie San Marino, Dänemark oder Irland sind die Kosten ähnlich hoch wie hierzulande. Das zeigen Zahlen des Schweizer Vergleichsportals Hellosafe. Als Grundlage dienen Daten der Weltgesundheitsorganisation und von Health Action International.
In vielen europäischen Ländern wie beispielsweise Deutschland (464 Fr.), Italien (391 Fr.) oder Frankreich (458 Fr.) kostet ein Tag im Krankenhaus weniger als 500 Franken. In den Vereinigten Staaten kostet ein Spitalaufenthalt mit 516 Franken pro Tag etwas mehr. Auf den Kontinenten Asien, Afrika und Südamerika sind die Spitalkosten deutlich günstiger als in Nordamerika, Europa oder Australien. In der Demokratischen Republik Kongo sowie in Liberia kostet ein Tag Spitalaufenthalt gerade mal 1 Franken.
Notfall: Blinddarmentzündung
Dabei kommt es aber natürlich darauf an, weshalb mal ins Spital muss. Gerade bei einem schlimmeren Notfall wie einem Verkehrsunfall kann der Aufenthalt im Krankenhaus einige Tage dauern – und somit schnell teuer werden. Fährt man in ein Land mit hohen Spitalkosten in die Ferien, macht es deshalb zum Teil Sinn, einen entsprechenden Versicherungsschutz abzuschliessen.
Ein Beispiel für einen Notfall wäre auch eine Blinddarmentzündung. Bei einer Blinddarmoperation unterscheiden sich die Kosten enorm. In den USA sowie in Kanada wird es besonders teuer: Fast 40'000 Franken kostet die Notfall-Operation! In der Schweiz kostet diese 7774 Franken – sie ist im Vergleich mit 16 Ländern damit das viertteuerste Land. In Portugal kostet die Operation des Blinddarms beispielsweise 1667 Franken, in Frankreich 964 Franken.
Kosten kennen kein Halten
Obwohl die Spitalkosten in der Schweiz im internationalen Vergleich schon sehr hoch sind, steigen diese weiter an. In den Zürchern Spitälern kostet ein Fall im Jahr 2022 im Schnitt 11'056 Franken. Das sind 3,7 Prozent mehr als Vorjahr, zeigen neuste Zahlen der Gesundheitsdirektion. Haupttreiber der Kosten sind die Löhne sowie die Teuerung.
Generell sind die Spitäler einer der Hauptgründe für die steigenden Gesundheitskosten in der Schweiz. Sie machen über ein Drittel der Gesamtkosten aus. Das Beratungsunternehmen PWC hatte im Sommer in einer Studie auf die alarmierende finanzielle Situation der Schweizer Spitäler hingewiesen.