Der Jobhammer bei Manor ist erst vor kurzem herunter gesaust. Die Warenhauskette baut schweizweit 476 Jobs ab. «Es wird ein ganz schwieriges Jahr», so Manor-Chef Jérôme Gilg (44).
Schwierigkeiten hat ein weiterer Warenhausbetreiber: Globus. Die thailändische Central Group und die österreichische Signa hatten die Globus-Gruppe im letzten Februar von der Migros übernommen.
Das Ziel sei es nun, die ikonischen Globus-Warenhäuser für die nächsten Generationen optimal aufzustellen, sagt der CEO von Globus, Franco Savastano, in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Ausgabe Montag).
CEO spricht Garantien aus
Savastono garantiert drei Dinge. «Globus wird auf keinen Fall ein elitärer Laden», sagt der Warenhaus-Chef. Die angekündigten Mittel von 300 Millionen Franken werden trotz Corona-Pandemie investiert, wo es mit Blick auf die nächsten zwanzig bis dreissig Jahre sinnvoll sei. Und: Die Globus-Gruppe will sich auf die zehn Warenhäuser und den Online-Kanal konzentrieren.
Starten werde der Warenhauskonzern im März 2021 mit dem Umbau in Zürich. Das Flaggschiff an der Zürcher Bahnhofstrasse wird teilumgebaut. Im Herbst folge der zweite Standort Genf. Der grösste Teil der Investitionssumme entfalle auf das Gebäude in Basel. Globus plane dort, das Gebäude komplett auszuhöhlen und innen neu aufzubauen. Dieser Umbau dürfte 2022 beginnen.
Keine Schliessungen geplant
Savastono verneint die Schliessung der Warenhäuser in Luzern oder Locarno TI, über die spekuliert wurde. Das Ziel sei es, an allen zehn verbleibenden Orten das führende Haus zu sein. Genf, Basel, Zürich und Lausanne werden luxuriöser. Bern, Luzern und St. Gallen bleiben beim Premium.
Die neuen Besitzer wollen laut Savastano aus der Globus-Gruppe eine Luxus-Warenhausgruppe formen. Je nach Standort werde das eher Premium oder Luxus bedeuten. Es gebe noch viel Potenzial, so etwa bei Accessoires, Handtaschen oder Schuhen. Weit oben sei Globus bereits mit Delicatessa, Heim & Haushalt sowie im Beauty-Geschäft.
Warenhäuser ja, aber...
Der Online-Handel bleibe ein wichtiges Standbein. In der ersten Corona-Phase im Frühjahr habe Globus online um über 50 Prozent zugelegt. Dadurch werde der Umsatzanteil des Online-Geschäfts in diesem Jahr von 10 auf 15 Prozent steigen.
Der Online-Shop sei mittlerweile die drittgrösste «Filiale» und arbeite profitabel.
Im Juli wurden die 31 Modegeschäfte, die bis dahin ebenfalls zu Globus gehörten – ehemalige Schild-Läden und Navyboot-Filialen – verkauft. Käufer sind das Ehepaar Bayard und Unternehmer Thomas Herbert. Sie kündigten damals an, die Geschäfts weiterführen zu wollen. Auf erneute Anfrage von BLICK, ob es dabei bleibt oder nicht doch zu Schliessungen kommt, wollten die Bayards keine Stellung nehmen. (SDA/uro)