Manor baut 476 Jobs ab – schweizweit!
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«180 Mio. Franken Umsatz weg»:Manor baut 476 Jobs ab – schweizweit!

«180 Mio Franken Umsatz weg»
Manor baut 476 Jobs ab – schweizweit!

Der Umbau der Manor-Warenhäuser geht weiter. Hunderte Angestellte stehen bald auf der Strasse.
Publiziert: 17.08.2020 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2020 um 14:25 Uhr
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Manor baut weiter ab. Nach dem Aus in der Bahnhofstrasse in Zürich, werden in den übrigen Warenhäusern und am Hauptsitz 476 Jobs abgebaut.
Foto: keystone-sda.ch
Ulrich Rotzinger und Christian Kolbe

Jobhammer bei Manor! Die Warenhauskette baut schweizweit 476 Jobs ab. Sowohl der Hauptsitz wie auch die einzelnen Warenhäuser sind betroffen. «Es wird ein ganz schwieriges Jahr», sagte Manor-Chef Jérôme Gilg (44) bereits im Mai zu BLICK.

Am Hauptsitz in Basel fallen 91 Stellen weg. Derzeit arbeiten dort noch 830 Personen. In den Warenhäusern baut Gilg 385 Stellen ab. Das macht rund 6 bis 7 Leute, die Manor pro Warenhaus einsparen will. Es trifft vor allem Angestellte, die im Non-Food-Bereich arbeiten. Folglich nicht solche, die in den Manor-Supermärkten beschäftigt sind. Hier sind die Umsätze offenbar im Plan.

5 Prozent aller Stellen weg

Insgesamt streicht Manor fünf Prozent der Stellen im Unternehmen zusammen. «In den Läden wird die Organisationsstruktur standardisiert und harmonisiert, um den Fokus auf den Kundenservice zu verstärken», sagt Sprecher Fabian Hildbrand. Ein Sozialplan tritt nun in Kraft. Die Kündigungen erfolgen umgehend: Die Gespräche mit den Betroffenen finden am Hauptsitz bereits in dieser Woche statt, so der Sprecher.

Die Warenhaus-Gruppe kämpft immer noch mit dem fehlenden Geschäft aus der achtwöchigen Corona-Zwangspause. Und damit, dass sie zu spät den Online-Trend erkannt hat.

Erst im Januar kündigte Gilg an, 80 Angestellte zu entlassen. Dabei ist Manor mit seinem Schicksal nicht allein. Überall auf der Welt geraten Warenhäuser unter Druck. Onlineportale wachsen zu einer immer grösseren Konkurrenz heran.

Manor macht im 2020 Verlust

Das laufende Jahr wird schwierig, unter Strich werden Ende Jahr rote Zahlen stehen, sagt Sprecher Hildbrand zu BLICK. «2019 waren wir profitabel, aber 2020 werden wir wegen Covid einen Verlust machen.» Wie hoch dieser ausfällt, ist unklar. Beim Umsatz wird Hildbrand konkreter: «Wir verlieren rund 180 Millionen Franken Umsatz in diesem Jahr.»

Manor will sich künftig darum vermehrt auf seine Kerngeschäfte Mode, Beauty und Haushalt konzentrieren, gleichzeitig den Online-Anteil der Verkäufe bis Ende 2024 verfünffachen. Die Corona-Krise hat bereits dazu geführt, dass Manor mit seinem Online-Anteil heute bereits da ist, wo man erst 2021 sein sollte.

Im vierten Quartal 2020 will Manor einen Online-Marktplatz eröffnen. Dann fängt Stefan Wetzler (47) im Unternehmen an. Der frühere Lidl-Manager wird Digital-Chef der Warenhausgruppe. Er soll den Webshop komplett umgestalten und handytauglich machen.

Zur Manor-Gruppe mit ihren 8900 Angestellten gehören 59 Warenhäuser, 30 Manor-Food-Supermärkte und 27 Manora Restaurants. Ob es hier zu Schliessungen kommt? Sprecher Hildbrand: «Aus wirtschaftlichen Gründen sind bis auf Weiteres keine Schliessungen geplant.» Abwarten.

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