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Manor-Chef erleichtert
Kein Ansturm, aber besser als erwartet

Das grösste Schweizer Warenhaus Manor öffnet wieder die Türen. Besonders beliebt: Kinderbekleidung. Für 2000 Mitarbeiter, die wegen Corona derzeit in Kurzarbeit sind, gibt es erstmal keine Lockerung. Sie kommen nicht zurück in die Normalbeschäftigung.
Publiziert: 11.05.2020 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2020 um 07:17 Uhr
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Manor-Mitarbeiter bereiten alles für die Kunden ab dem 11. Mai vor.
Foto: keystone
Franziska Scheven

Am ersten Eröffnungstag nach dem Lockdown blieb bei dem grössten Schweizer Warenhaus Manor der Ansturm aus. Das teilt der Chef Jérôme Gilg (44) im Interview mit Blick TV mit. «Die Leute sind gezielt einkaufen gegangen», so Gilg. Er ist sichtlich erleichtert, dass seine Geschäfte nach acht Wochen wieder öffnen konnten. Besonders beliebte Produkte: Kinderbekleidung. «Insgesamt waren wir aber positiv überrascht, wie viele Menschen doch da waren».

Das Warenhaus mit Hauptsitz in Basel kämpfte schon vor Corona mit wirtschaftlichen Herausforderungen. Im Januar kündigte Gilg an, 80 Angestellte zu entlassen. Mit Corona schickte er 5500 der insgesamt 9000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Ein Grossteil von ihnen ist mit der Eröffnung am Montag wieder im Einsatz. Aber 2000 Mitarbeiter bleiben in Kurzarbeit. «Das behalten wir auch erstmal bei. Wir entscheiden pragmatisch, Woche für Woche, wie wir weiter vorgehen», so der CEO.

Corona beschert Online-Boom

Manor ist mit seinem Schicksal nicht allein. Warenhäuser überall auf der Welt geraten zunehmend unter Druck. Online-Portale wachsen zu einer immer grösseren Konkurrenz heran. So hadert beispielsweise auch Manors Konkurrent Globus. Das Warenhaus kündigte Anfang des Jahres an, in Bern zwei von vier Filialen zu schliessen. 85 Jobs gingen verloren. Globus hat mittlerweile neue Eigentümer.

Die vermeintliche Rettung für die Warenhausbetreiber: das Onlinegeschäft. Auch Manor will diese Strategie weiter ausbauen. Dank Corona sind die Online-Verkaufszahlen von 5 Prozent auf über 15 Prozent hochgeschnellt, so Gilg. «Wir sind mit dem Online-Anteil heute schon da, wo wir erst 2021 gerechnet haben hinzukommen», sagt der Chef.

Weniger Kunden im Warenhaus

Bereits in den Wochen vor dem Lockdown bemerkten die Warenhäuser einen Rückgang der Kundenzahl. Eine BLICK-Umfrage damals bei grossen Ketten wie Manor und Globus, aber auch Flaggschiffhäusern wie Jelmoli zeigte auf: Corona macht das Einkaufserlebnis zum Angsterlebnis. Kunden machten vermehrt einen Bogen um die Warenhäuser und bestellten lieber online.

Ob die Einkaufsfreude vor Ort nach Corona wiederkommt, bleibt auch für Gilg ungewiss: «Ich kann nur hoffen, dass die Lust wiederkommt, die Produkte vor Ort zu sehen, anzufassen und anzuprobieren», so Gilg. Umkleidekabinen sind weiterhin unter Schutzvorschriften für die Kunden geöffnet. Nur in anderen Bereichen wurden Dienstleistungen gestrichen: Der Make-up-Service im Erdgeschoss beispielsweise wird nicht fortgeführt. Zu gross sei hier das Risiko der Ansteckung, so Gilg.

Masken-Tragen unterschiedlich in den Kantonen

Was Gilg auf seinen Besuchen in den verschiedenen Filialen bemerkt hat: Das Masken-Tragen wird von Kanton zu Kanton anders umgesetzt. Während die Kunden in der Deutsch-Schweiz kaum Masken tragen, sind es in der Romandie schon einige mehr. Im Tessin trägt eigentlich jeder Maske. «Da habe ich mir dann auch eine angezogen», so Gilg.

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