Schweizer spannen mit französischer Mega-Kette zusammen
Fnac zieht in die Manor-Warenhäuser ein

Nach einer Reihe schlechter Nachrichten, kann Manor wieder einen Erfolg verbuchen. Mit der französischen Kette Fnac können die Warenhäuser nun ihr Sortiment von Heimelektronik, Bücher und Musik sowie Haushaltsgeräten massiv ausbauen.
Publiziert: 02.09.2020 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2020 um 18:18 Uhr
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Manor musste jüngst einen den Abbau von fast 500 Jobs bekannt geben, weil Spardruck herrscht und viele Kunden ins Internet abwanderten.
Foto: keystone-sda.ch
Ulrich Rotzinger

Die Börsen in Frankreich sind geschlossen, der Deal darf an die Öffentlichkeit: Die französische Fnac-Kette und Manor in der Schweiz gehen eine strategische Partnerschaft ein. Das Ziel: Der Spezialist für Heimelektronik, Haushalts- und Multimediaartikel soll frischen Wind in die 59 Warenhäuser in der Schweiz bringen. Und Kundinnnen und Kunden wieder zu Manor locken, die zuletzt ins Internet abgewandert sind.

Fnac ist eine französische Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen macht gut dreimal mehr Umsatz wie Manor, betreibt über 700 Kaufhäuser weltweit. Neun davon stehen in der Westschweiz. Auch Fnac Schweiz ist bekannt für seine aggressive Preispolitik.

Testphase in vier Warenhäusern

Der Deal mit Manor sieht vor: Fnac Schweiz übernimmt zunächst in vier Manor-Warenhäuser – Chavannes GE, Monthey VS, Biel BE und Vésenaz GE eine grössere Verkaufsfläche. Im Fachjargon wird das Konzept Shop-in-Shop genannt.

Manor kann damit Kompetenzen anbieten, wo man selbst schwach ist: Haushaltsware, Heimelektronik, Bücher und Multimedia. Einen ähnlichen Deal hat Manor vor ein paar Jahren mit der Beautymarke Sephora geschlossen – einem Magnet für Kundinnen, heisst es bei Manor.

Was Manor nicht bestätigt, aber gesichert ist: Fnac wird nach der Testphase, die im November mit den vier Shop-in-Shops beginnt, auch in anderen Warenhäusern der Deutschschweiz einziehen. Das könnte schon im Frühjahr 2021 der Fall sein.

Fnac kann in die Städte vorstossen

Was hat Fnac davon? Dank Manor kann die Kette in die Stadtzentren der Schweiz vorstossen. Und in der Deutschschweiz endlich Fuss fassen, nachdem in der Vergangenheit der Sprung über den Röstigraben missglückt ist. Beide Unternehmen versprechen sich mehr Kundschaft.

Interessant für die Konsumenten: Die neuen Fnac-Sortimente sind auch im Manor-Online-Shop erhältlich. Kunden haben damit eine grössere Auswahl. «Diese Partnerschaft wird sich positiv auf die Besucherzahl und die Frequenz in unseren Warenhäusern auswirken», heisst es bei Manor auf Nachfrage.

Für Manor sind das gute Nachrichten. Denn Mitte August gab die Warenhauskette bekannt, schweizweit 476 Jobs abzubauen. Sowohl der Hauptsitz wie auch die einzelnen Warenhäuser sind betroffen. Das Unternehmen wird im Corona-Jahr rote Zahlen schreiben, hiess es damals.

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