Überwachung total: Der ehemalige CS-Banker Iqbal Khan (43) wurde bereits viel früher beschattet als bisher bekannt. Bereits Anfang März 2019 wurden Privatdetektive auf den damaligen Chef der internationalen Vermögensverwaltung der Credit Suisse angesetzt. An einer Konferenz der CS in Hongkong. Das schreibt die «Handelszeitung».
Die Auftrageber: unbekannt. Das Ergebnis: nichtig, die lokalen Detektive verloren Khan im Gewühl der Megacity am Perlfluss-Delta aus den Augen. Darauf wurde die Aktion abgebrochen. Die «Handelszeitung» beruft sich in ihrem Bericht auf mehrere unabhängige Quellen. Bislang war nur die missglückte Überwachung von Khan in Zürich im letzten September bekannt. Die Auftraggeberin in diesem Fall: die Credit Suisse.
Heute tagt der Verwaltungsrat
Der Bericht kommt für die Bank zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Heute tagt der Verwaltungsrat der Grossbank und entscheidet über das Schicksal von CS-CEO Tidjane Thiam (57). Grossaktionäre machen Druck auf den Verwaltungsrat, damit Thiam auf dem Thron der CS verbleiben kann, drohen sogar offen CS-Präsident Urs Rohner (60). (BLICK berichtete). Auch sein Schicksal könnte heute besiegelt werden.
Wie gut sich Thiam in internen Machtkämpfen behaupten kann, beschreibt das Finanzportal «Inside Paradeplatz». Bereits 2010 habe Thiam sich gegen den Präsidenten des englischen Versicherer Prudential durchgesetzt, damals der Arbeitgeber von Thiam. Trotz einer 30-Millionen-Pfund-Busse gegen Prudential, verhängt von der Aufsichtsbehörde, musste Thiam nicht gehen. Er wechselte erst 2015 zur Schweizer Grossbank Credit Suisse.