Weltweite Panne legte Werke von VW, Audi und Porsche lahm
«Wir haben ein Riesenproblem»

Der Volkswagen-Konzern ist von einer grossen IT-Panne betroffen. Die Produktion ist teilweise lahmgelegt.
Publiziert: 27.09.2023 um 21:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2023 um 07:59 Uhr
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Der Volkswagen-Konzern ist von einer grossen IT-Panne betroffen.
Foto: ROBERT MICHAEL

Volkswagen, Audi und Porsche kämpften seit Mittwochmittag offenbar weltweit mit einer massiven Störung. Am Donnerstagmorgen gelang es, das Problem zu beheben. Die Produktion läuft wieder an, wie ein Sprecher der Deutschen Presseagentur bestätigte.

«Die IT-Infrastrukturprobleme im Volkswagen-Netzwerk konnten im Laufe der Nacht behoben werden, das Netzwerk arbeitet wieder stabil», sagte er. «Die betroffenen Anwendungen werden aktuell wieder hochgefahren. Der weltweite Produktionsverbund läuft an, die Produktion soll planmässig erfolgen.»

Einzelne Systeme könnten «in einer Übergangsphase» aber noch beeinträchtigt sein, fügte er hinzu. Es gebe weiterhin keine Anzeichen, dass die Störung durch externe Einflüsse verursacht wurde.

Porsche in Stuttgart betroffen

Die IT-Störung von Netzwerkkomponenten am Standort Wolfsburg bestand seit Mittwochmittag, das sagte ein Sprecher am Mittwochabend. Der Wolfsburger Autobauer berief einen Krisenstab ein.

Die vier fahrzeugproduzierenden Werke in Deutschland standen zeitweise still – betroffen waren demnach Wolfsburg, Emden, Zwickau und Osnabrück. Auch die Komponentenwerke in Kassel, Braunschweig und Salzgitter waren betroffen.

Wie «Bild» berichtete, war auch Porsche in Stuttgart von der Störung betroffen. Erwischt haben soll es demnach auch das VW-Stammwerk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee.

Auch die VW-Tochter Audi war von der IT-Störung betroffen, wie eine Audi-Sprecherin am Abend auf Anfrage sagte. Die Sprecherin macht klar: «Wir haben ein Riesenproblem.»

Totalausfall bei Toyota im August

Ein Hackerangriff wird nicht ausgeschlossen. Zuvor hatte das «Handelsblatt» berichtet.

Ende August war der VW-Rivale Toyota von einem Totalausfall betroffen. Bei dem japanischen Autoriesen hatten technische Probleme zu einem eintägigen kompletten Produktionsausfall in Japan geführt. Schuld gewesen sei ein Fehler im System zur Verwaltung der Teilebestellung. Später hiess es, Ursache sei unzureichender Speicherplatz auf Servern gewesen. Bei dem Vorfall habe es sich nicht um einen Cyberangriff gehandelt, wurde betont.

Toyota hatte erst im März vergangenen Jahres alle seine Werke schliessen müssen, nachdem der inländische Zulieferer Kojima Industries einen durch einen Cyberangriff verursachten Systemausfall erlitten hatte. Dabei waren alle 28 Produktionslinien von Toyota in den 14 Fabriken betroffen, was die Produktion von etwa 13'000 Fahrzeugen beeinträchtigte. Der Konzern war ausserdem gezwungen, im Juli einen Teil seines Betriebs vorübergehend einzustellen, nachdem ein Cyberangriff auf ein Computersystem im Hafen von Nagoya, einem Drehkreuz von Toyota, die Hafendienste zwei Tage unterbrochen hatte. (nad/SDA)

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