Auf einen Blick
- 46'000 Digipigis wurden seit der Lancierung 2017 verkauft
- Jetzt haben die Macher eine Abschiedsparty für das Sparsäuli gefeiert
- Die UBS äussert sich zurückhaltend
Das Digipigi sorgte bereits kurz nach der Lancierung für kritische Worte. Blick nannte das digitale Sparsäuli, mit dem die Credit Suisse ab September 2017 Kinder für sich gewinnen wollte, ein «Angebot mit Haken». Denn die Eltern mussten CS-Kunden sein. Das Schweizer Finanzportal Inside Paradeplatz sprach wenige Tage nach dem Start von einem «Flop» und bezeichnete das Digipigi 2022 gar als «Elektroschrott».
Und doch hat sich das CS-Sparschwein bis heute gehalten. Die damals involvierten Macher von der Ideenschmiede Zühlke und dem Computersystem-Dienstleister Hadimec feierten kürzlich den siebten Geburtstag von Digipigi – mit einer Grillparty auf der Zühlke-Terrasse beim Hauptsitz in Schlieren ZH, wie aus Linkedin-Posts hervorgeht. Aus Sicht der Digipigi-Geburtshelfer ist ihre Schöpfung ein grosser Erfolg. So sei ursprünglich eine Auflage von maximal 20'000 Stück geplant gewesen. Am Ende habe die Credit Suisse aber 46'000 Digipigis an den Mann respektive die kleine Kundschaft gebracht.
Sie feiern die Pension des Digipigi
Das Brisante: Die Macher wissen offenbar, dass die Tage des Sparsäulis gezählt sind. So war der erwähnte Anlass am letzten Mittwoch gleichzeitig auch ein Abschiedsfest. «In diesem Sinne, alles Gute, liebes Digipigi, und geniesse deinen wohlverdienten Ruhestand!», schreiben sie dazu auf Linkedin. Das Finanzportal «Tippinpoint» berichtete zuerst über die Abschiedsparty.
Das Digipigi geht in Pension? Zumindest laut der CS-Website setzt das Sparschwein, das auch als Nachtlampe und Wecker fungiert, seine Arbeit unbeirrt fort. Es ist weiterhin Teil des kostenlosen Banking-Pakets Viva Kids. «Mit dem digitalen Sparkässeli Digipigi lernt Ihr Kind spielerisch den Umgang mit Bargeld und digitalem Geld», preist die von der UBS geschluckte Bank das Säuli den Eltern an.
UBS: «Zu früh für mehr Details»
Eine ins Projekt involvierte Person wollte auf Anfrage von Blick keine Fragen zur Abschiedsparty beantworten, sondern verwies an die UBS. Und diese teilt mit, es sei zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh für mehr Details. «Die meisten Produktänderungen finden im Rahmen der Kundenmigration im Jahr 2025 statt. Wir informieren die Kundschaft frühzeitig über allfällige Änderungen.»
Konkret: Die UBS hat das Sparsäuli ihrer einstigen Konkurrenz noch nicht definitiv beerdigt. Gewisse Indizien weisen aber darauf hin, dass das Digipigi den achten Geburtstag im nächsten September nicht mehr erleben wird.