Es ist ein Saisonende, wie es im Buche steht: Ostern brachte den Schweizer Skigebieten zuerst Schnee – und danach tagelang strahlenden Sonnenschein. «Wir hatten ein frisch verschneites Winterwunderland bei phänomenalem Wetter», jubiliert etwa Urs Egli (46) von den Titlis-Bergbahnen in Engelberg OW. Andere von Blick angefragte Skigebiete stimmen ins Loblied mit ein.
Die Aletsch Arena, zu der die Walliser Skigebiete Riederalp, Bettmeralp und Fiescheralp gehören, zählte an Ostern dieses Jahr doppelt so viele Wintersportler wie im Vorjahr. Das hat auch mit dem Timing zu tun: Vergangenes Jahr war Ostern erst Mitte April – je früher die Feiertage, desto besser für die Skigebiete.
«Verhalten zufrieden»
Noch entscheidender sind aber Wetter- und Schneeverhältnisse. Und da passte dieses Jahr alles. «In höheren Lagen liegt so viel Schnee, wie wohl im ganzen Winter noch nie. Die Gäste profitieren derzeit von besten Naturschneepisten», sagte Berno Stoffel (52), Direktor von Seilbahnen Schweiz, dieses Wochenende im Blick.
Ostern ist für die meisten Skigebiete das letzte hochfrequentierte Wochenende. Entsprechend wichtig ist es, noch einmal kräftig Umsatz zu generieren. Besonders nach der schwierigen Saison diesen Winter.
Mit Blick auf die gesamte Saison ist Urs Egli von den Titlis-Bergbahnen denn auch nur «verhalten zufrieden». Die Saisonkartenverkäufe seien sehr gut gewesen, bei den Tageskarten hingegen verlief es weniger berauschend.
Halligalli am Berg
In Crans-Montana VS konnten die Verantwortlichen die Skisaison dank der jüngsten Schneefälle um einen Monat bis Mitte Mai verlängern. «Ostern war sehr gut, hat uns aber nicht die ganze Saison gerettet», sagt CEO Bertrand Cassignol. Derzeit liegen die Besucherzahlen 8 Prozent unter Vorjahr. Beim Umsatz beträgt das Minus gar 15 Prozent.
Um zum Saisonabschluss noch einmal möglichst viele Besucher anzulocken, setzen viele Skigebiete an Ostern auf Halligalli: Vielerorts gab es Musikfestivals und Open-Air-Konzerte. Noch einfallsreicher wurden Andermatt UR und Engelberg OW: Dort fanden «Waterslide»-Wettbewerbe statt, bei denen sich die Wintersportler mit Ski und Snowboard für einmal aufs Wasser statt auf den Schnee wagten.