Wetter zum Skifahren ist trotzdem herrlich
So wenig Neuschnee in den Bergen wie schon lange nicht mehr

Wegen des Hochdruckwetters bleibt der Neuschnee aus. Meteo News zufolge liegen die Schneemengen aktuell auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Dank der übermässigen Trockenheit sind die Skiferien jedoch gerettet. Der Schnee schmilzt nämlich nicht weg.
Publiziert: 16.02.2023 um 19:51 Uhr
1/7
In der Schweiz ist die Schneemenge dieses Jahr unterdurchschnittlich.
Foto: Thomas Meier
Blickgruppe_Mitarbeiterportraits_12.JPG
Carla De-VizziRedaktorin News

In der Schweiz herrscht Hochdruckwetter – und das seit Tagen. Für die Berge bedeutet das zwar Sonnenschein ohne Ende, von Neuschnee können die Skisportlerinnen und -sportler aber nur träumen.

Die Hochdrucklage sorgt dementsprechend in den Alpen für milde Temperaturen. SRF Meteo schreibt gar von bis zu 8 Grad auf einer Höhe von 2000 Metern!

Roger Perret (56) von Meteo News bestätigt, dass bisher unterdurchschnittlich wenig Schnee gefallen ist – sowohl in den Bergen als auch im Flachland. «Wir haben aktuell lediglich 30 bis 60 Prozent der Schneemenge, die wir sonst haben», so der Meteorologe zu Blick. Dennoch handle es sich noch um kein Rekordtief.

«Bereits ab rund 1500 Meter sind die Verhältnisse gut»

Lediglich im Unterwallis gäbe es vereinzelte Skigebiete, die sich über eine «relative Schneehöhe» – wie man im Fachjargon sagt – von über 60 Prozent freuen dürfen. Eine Grafik des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF veranschaulicht, wie prekär die Lage ist.

Praktisch die ganze Karte ist rot eingefärbt – sprich, die Schneemenge bewegt sich überall deutlich unter dem Mittelwert im Vergleich der Jahre zwischen 1991 und 2020. Trotzdem: Das Hochdruckwetter schafft es nicht, die Skipisten in grüne Wiesen zu verwandeln. «Der Himmel ist strahlend blau und das Wetter überaus sonnig. Bereits ab rund 1500 Meter sind die Verhältnisse gut, um Schneesport zu betreiben», sagt Perret.

Einerseits sei dies den Schneekanonen, andererseits der sehr trockenen Luft zu verdanken. Der Wetterexperte zu Blick: «Bei trockener Luft findet kaum eine Schmelze statt. Stattdessen bleibt der Schnee hart und kalt, weil dieser – wenn überhaupt – direkt von der festen in die gasförmige Form übergeht und bei diesem Prozess Verdunstungskälte entsteht, der den Schnee kühlt.»

Trotz der teils frühlingshaften Temperaturen bleibt also der Schnee liegen. Das reicht jedoch nicht in jedem Fall. Diese Woche musste das Skigebiet Brambrüesch oberhalb von Chur GR den Skibetrieb «aus Sicherheitsgründen» wieder einstellen. Die Schneeschicht sei zu dünn, um einen Sturz abzufedern, hiess es.

«Teilweise kein Tropfen Regen gefallen»

Insbesondere im Westen, im Wallis und im Süden sei der Februar – Stand jetzt – jedoch so trocken wie noch nie gewesen. «Teilweise ist da in diesem Monat noch kein einziger Tropfen Regen gefallen», erklärt Perret.

Abgesehen vom östlichen Berner Oberland habe es bisher im Februar über die ganze Schweiz nur rund 25 Prozent des üblichen Niederschlags gegeben.

Ende dieser und im Verlauf der nächsten Woche soll sich das Perret zufolge aber ändern. «Eine Niederschlagsfront wird insbesondere im Osten am Sonntag etwas Regen bringen.» Und: Auch Schnee sei in den Bergen zu erwarten. Wie viel Neuschnee es geben werde, könne man jedoch nicht genau sagen. «Ich rechne nicht mit mehr als 10 bis maximal 20 Zentimetern.» Hauptsächlich die östlichen Alpen dürfen sich über die Flocken freuen. «Je weiter östlich, umso mehr Schnee gibt es.»

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?