Ein stabiles Hochdruckgebiet sorgt in der Schweiz seit Tagen für schönes Wetter und steigende Temperaturen. Das freut nicht alle: Nach elf sonnigen Tagen muss das Skigebiet Brambrüesch oberhalb von Chur den Skibetrieb «aus Sicherheitsgründen» wieder einstellen.
«Unser Skigebiet wird nicht beschneit, die Schneedecke ist sehr dünn», erklärt Patrick Arnet (52), Geschäftsführer Bergbahnen Chur-Dreibündenstein. «Die Schneeschicht ist zu dünn, um einen Sturz abzufedern.» Zudem sei die maschinelle Pistenpräparation nicht mehr möglich. Da die eisigen Verhältnisse im Wald in der unteren Sektion auch keinen Bikebetrieb zulassen, werden zudem bis auf Weiteres keine Bikes transportiert.
Arnet hält fest, dass Brambrüesch aber offen bleibt: Alternative Aktivitäten wie Schlitteln, Schneeschuhlaufen oder Winterwandern werden weiterhin angeboten. Die Lage soll Anfang nächster Woche neu beurteilt werden.
Brambrüesch ist in Graubünden eine grosse Ausnahme: Mit mehr Gästen und Umsatz im Sommer als im Winter. «Unsere Positionierung setzt auch in Zukunft auf den Sommer», so Arnet. Ab 2026 gibt es eine neue Bahn. Aber auch das Winterangebot wird verbessert: 2026 kommt ein schneesicherer Schlittelweg bis zur Mittelstation. Arnet glaubt, dass er künftig das Skiangebot zwischen 1600 und 2200 Metern auch mit Naturschnee aufrecht halten kann.
Die Lage bessert sich nicht
Ist die Situation im Brambrüesch ein Vorbote für weiteres Ungemacht? Die Wetterlage spitzt sich jedenfalls weiter zu, wie Reto Vögeli (38), Geschäftsführer von Meteo News, festhält.
Dass es zu vielen weiteren Schliessungen von Skigebieten kommt, hält Berno Stoffel (52), Direktor von Seilbahnen Schweiz, indes für wenig wahrscheinlich: «Die Situation ist aktuell anders als noch im Dezember.» Die Schneedecke sei deutlich dicker als vor Weihnachten. Dazu sei die Luft trocken und kalt genug, sodass der Schmelzprozess zumeist noch nicht eingesetzt habe.
«Das Angebot ist gesichert», glaubt Stoffel. Es gebe auch tiefer gelegene Gebiete, wo sehr gute Pistenverhältnisse herrschen. Stoffel nennt etwa Bumbach-Schangnau BE im Emmental. Dass vereinzelte Skigebiete trotzdem zumachen, will Stoffel aber auch nicht ausschliessen.
Zwischen Entspannung und Hoffnung
Gar keine Sorgen macht sich Urs Gantenbein (56), Geschäftsführer der Bergbahnen in Wildhaus SG: «Wer technisch beschneit hat, hat kein Problem.» Die Saison werde wie geplant bis zum 2. April fortgeführt. Nach schwierigem Start sei die Besucherfrequenz aktuell sehr gut. Dass über künstliche Beschneiung da und dort die Nase gerümpft wird, entlockt Gantenbein nur ein müdes Lächeln: «Diese ist bereits seit zwei Jahrzehnten Standard. Gefahren wird auch in weniger warmen Jahren vorwiegend auf Kunstschnee.»
Die Skiregion Gruyères-Moléson FR gehörte zu jenen, die im Dezember vorübergehend den Betrieb einstellten. Tourismusdirektor Antoine Micheloud (44) hofft, dass auf den Pisten in den kommenden Tagen genügend Schnee verbleibt. «Da wir die Saison ohnehin am 26. Februar beenden, würde uns eine Schliessung nicht zu sehr betreffen», fügt er an. Vorsorglich habe man bereits die alternativen Aktivitäten wie das Wandern wieder beworben.
Andernorts bleiben die Pisten offen, aufgrund der dünnen Schneedecke aber manchmal nicht alle Pisten, oder es gibt Einschränkungen beim Betrieb. Zum Beispiel in Münster-Geschinen VS. Dort wird tagsüber Ski gefahren, doch das Nachtskifahren wurde eingestellt. Dazu Jan Imoberdorf (28) vom Skilift Münster-Geschinen: «Es hat eine dünne Schneedecke mit relativ vielen braunen Flecken. Skifahrer sehe diese nachts womöglich nicht.»
Das Wetter spielt den Schneesportlern nicht in die Karten. «Neuschnee ist momentan kein Thema», sagt Reto Vögeli (38), Geschäftsführer von Meteo News. Die hohen Temperaturen der letzten Tage sollten sich zwar abschwächen, im Mittel bleiben sie aber überdurchschnittlich. Vögeli sagt, es herrschten jetzt Verhältnisse wie sonst im April. Am Wochenende seien ein paar Flocken möglich, die Menge sei aber vernachlässigbar. Die für tiefer liegende Skigebiete prekäre Wetterlage ohne den nötigen Neuschnee hält also an.
Somit wird es einmal mehr für Skigebiete, die unterhalb von 1500 Höhenmetern liegen, sehr kritisch. Selbst darüber kann die Schneedecke mancherorts dünn sein. Die Nullgrad-Grenze bewegt sich laut Vögeli jetzt und in den nächsten Tagen zwischen 2000 und 2500 Metern.
Das Wetter spielt den Schneesportlern nicht in die Karten. «Neuschnee ist momentan kein Thema», sagt Reto Vögeli (38), Geschäftsführer von Meteo News. Die hohen Temperaturen der letzten Tage sollten sich zwar abschwächen, im Mittel bleiben sie aber überdurchschnittlich. Vögeli sagt, es herrschten jetzt Verhältnisse wie sonst im April. Am Wochenende seien ein paar Flocken möglich, die Menge sei aber vernachlässigbar. Die für tiefer liegende Skigebiete prekäre Wetterlage ohne den nötigen Neuschnee hält also an.
Somit wird es einmal mehr für Skigebiete, die unterhalb von 1500 Höhenmetern liegen, sehr kritisch. Selbst darüber kann die Schneedecke mancherorts dünn sein. Die Nullgrad-Grenze bewegt sich laut Vögeli jetzt und in den nächsten Tagen zwischen 2000 und 2500 Metern.