Internationaler Preisvergleich zeigt
Schneesicherheit verteuert die Ski-Tageskarte

Die Preise für Skipässe sind in der Schweiz deutlich weniger stark gestiegen als in Österreich oder Deutschland. Eine Tageskarte bleibt hierzulande dennoch teurer als in den Nachbarländern. Und: Wer höher oben Ski fährt, muss mehr bezahlen.
Publiziert: 18.01.2023 um 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2023 um 19:27 Uhr
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Hoch oben hat es immer Schnee. Das hat aber auch seinen Preis.
Foto: zVg

Je höher die Inflation, desto höher der Preisanstieg. Und: Je höher die Piste, desto teurer die Tageskarte. Das sind zwei Erkenntnisse, welche die «NZZ» aus einer Analyse von Daten der Wintersport-Plattform skiinfo.de zieht.

Demnach sind die Skipass-Preise in Schweizer Skigebieten im Vergleich zu solchen in Österreich und Deutschland innert Jahresfrist deutlich weniger stark gestiegen. Untersucht wurden die fünfzig grössten Skigebiete in Süddeutschland, Österreich und in der Schweiz, die feste Preise für ihre Tageskarten anbieten.

Im Gesamtdurchschnitt stiegen die Preise um durchschnittlich 8 Prozent. Im nationalen Vergleich sieht es anders aus: Die durchschnittlichen Preise stiegen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent, in Österreich um 8 Prozent und in der Schweiz um 3 Prozent.

Das lässt sich an der Inflation festmachen. In der Schweiz lag die durchschnittliche Inflationsrate 2022 bei unter 3 Prozent, in Deutschland und Österreich hingegen bei rund 8 Prozent. Vor allem die Verteuerung der Energiepreise sorgte auch bei den Skipässen für einen Preisschub.

Die Schweiz immer noch deutlich am teuersten

Trotz des geringeren Preisanstiegs sind Tageskarten in der Schweiz immer noch deutlich teurer als in den Nachbarländern. Mit einem durchschnittlichen Preisniveau von umgerechnet 75 Euro für eine Tageskarte ist die Schweiz um 19 Prozent teurer als Österreich (63 Euro) und gar um 56 Prozent teurer als Deutschland (48 Euro).

Das hat auch mit dem Angebot zu tun. Keines der deutschen Skigebiete verfügt über mehr als 50 Pistenkilometer. Grundsätzlich gilt: Je grösser das Skigebiet, desto günstiger in der Regel auch der Pistenkilometer beim Kauf einer Tageskarte.

Dazu sind die deutschen Skigebiete aufgrund der geografischen Lage auch weniger schneesicher. Und hier zeigt sich: Schneesicherheit hat ihren Preis. Deutlich stärker als von der Pistenlänge hängt der absolute Tageskartenpreis nämlich vom höchsten Punkt des Skigebiets ab. Wer höher oben Ski fährt, zahlt mehr.

Hier stiegen die Preise am stärksten

Unter den grossen Skigebieten hat Ischgl/Samnaun die Preise am meisten angehoben, nämlich um satte 12 Prozent. Im deutschen Garmisch sowie in den österreichischen Skigebieten Arlberg und Sölden stiegen die Preise um 10 Prozent. Skipässe in Kitzbühel sind diesen Winter um 9 Prozent teurer. Schweizer Skigebiete langen weniger zu: Arosa GR erhöhte seine Preise gar nicht, Davos GR seine um knapp 3 Prozent.

Auch bei kleineren Skigebieten sind die höchsten Preisanstiege bei unseren deutschsprachigen Nachbarn auszumachen. In Kranzberg (Deutschland) kostet das Skiticket neu 23 Prozent mehr, am Sonnenkopf in Vorarlberg (Österreich) 17 Prozent mehr.

Allerdings sind Vergleiche der Tageskartenpreise zunehmend schwierig, weil viele Skigebiete teils oder ganz auf dynamische Preise setzen. Deren Höhe wird beispielsweise vom Wetter oder von der Buchungslage bestimmt. Der durchschnittliche Tageskartenpreis lässt sich dort also nur noch am Ende der Saison rückwirkend feststellen.

Populär sind solche dynamischen Preise vor allem bei den Schweizer Bergbahnen. Somit ist es für Schweizer Skifahrer kaum mehr möglich, das allgemeine Preisniveau zuverlässig zu bestimmen. (rae)

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