Seit zehn Tagen ist es fester Bestandteil eines Beizenbesuchs: Wer auf einen Kaffee, eine Stange oder ein feines Znacht ins Restaurant will, der muss das Covid-Zertifikat vorlegen, um zu belegen, dass er geimpft, genesen oder getestet ist.
Viele Wirte befürchteten im Vorfeld, dass damit ein Grossteil der Gäste ausbleiben würde. Der Verband Gastrosuisse rechnete gar mit einem fetten Minus von bis zu 50 Prozent. Berechnungen, die dem «Tages-Anzeiger» vorliegen, zeigen nun, dass der Einbruch nicht ganz so massiv ist.
18,9 Millionen Franken weniger
Die Ausgaben für Besuche in Restaurants sanken um 17 Prozent. Will heissen: Schweizerinnen und Schweizer konsumierten letzte Woche in Beizen satte 18,9 Millionen Franken weniger als in normalen Zeiten. Das ist viel Geld. Konkret: Laut «Tages-Anzeiger» wurde ein solcher Einbruch seit der Wiedereröffnung der Restaurants noch nie verzeichnet.
Der Stadt-Land Graben ist beträchtlich. Restaurants in den Innenstädten konnten die Einführung des Zertifikats besser abfedern als Beizen auf dem Land. Dort liegen die Einbussen bei 25 Prozent. Die Erklärung dafür: Auf dem Land sind weniger Menschen vollständig geimpft als in den Städten und den Agglomerationen.
«Hoffen bald auf mehr Geimpfte»
Geht es nun in diesem Stil weiter? Experten rechnen mit einer langsamen Erholung. «Wir hoffen, dass der Schock nun verdaut ist und es bald auch mehr Geimpfte gibt, die wieder ins Restaurant kommen», sagt etwa Urs Pfäffli, Präsident des Verbandes Gastro Zürich. (pbe)