Das Zuhause ist das neue Büro. Pendeln ist nicht mehr angesagt. Viele machen sich Gedanken, den Arbeitgeber zu wechseln. Jeder hat davon gehört, viele haben darüber gesprochen. Aber was davon ist tatsächlich Realität? Eine Studie über die Einstellung und das Verhalten von Jobsuchenden gibt Aufschluss. Die Resultate zeigen auch, dass Corona wichtige Aspekte unserer Arbeitswelt nicht nachhaltig verändert hat.
Die bislang noch unveröffentlichte JobCloud-Arbeitsmarktstudie 2021, die in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von Link entstanden ist, liegt Blick vor. Demnach sind Stellensuchende trotz Corona-Pandemie bereit, weite Pendlerwege in Kauf zu nehmen.
Ein Arbeitsweg von im Schnitt 47 Minuten ist für Arbeitnehmende in der Schweiz akzeptabel. Das ist in etwa so viel wie im Jahr 2019 vor der Corona-Krise. «Die meisten Menschen arbeiten gerne vor Ort, idealerweise in Kombination mit einer Möglichkeit zu Homeoffice», sagt JobCloud-CEO Davide Villa (53) zu Blick.
Schweiz ist keine neue Homeoffice-Nation
Stichwort Homeoffice: Die Schweiz bleibt nicht nur eine Pendlernation, sondern die aktiv und passiv auf Stellen Suchenden wollen nur bedingt einen Job mit Homeoffice-Option. Sie ist nur für 15 Prozent der Befragten «sehr wichtig». «Auf der Stellensuche ist Remote-Working nicht das Top-Kriterium. Jedoch kann es später im Bewerbungsprozess das Zünglein an der Waage sein», so Villa.
Überraschend: Bei der aktuellen Befragung haben auch weniger Personen ausgesagt, aktive oder passive Jobsuchtätigkeiten unternommen zu haben – verglichen mit vor der Krise 2019. Sitzen Arbeitnehmende die Krise lieber erst einmal aus? Die Gründe, eine Jobsuche in Angriff zu nehmen, entstünden nicht aus der Not, sondern eher aus einem Komfort heraus, sagt Villa. «Somit kann man die Stellensuche auch problemlos etwas aufschieben.»