Mit ihnen könnten die krankhaften Prozesse im Gehirn der Betroffenen positiv beeinflusst und der Verlauf der Krankheit somit verlangsamt werden. Ein entsprechender Wirkstoff wird derzeit getestet, wie es an einer Pressekonferenz am Montag in Wien hiess.
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«Trotz immenser Anstrengungen und weltweiter Forschungsaktivität erbrachten 99 Prozent aller Alzheimer-Studien negative Ergebnisse», sagte der Neurologe Andreas Winkler, Vizepräsident von «Alzheimer Austria» und Leiter des Forschungsinstituts Neuromed. Eine neue Therapieform könnte dies aber ändern: Dabei handelt es sich um Eiweissinfusionen, die sich gegen die Alzheimer-typischen Amyloid-Ablagen im Gehirn richten und den Krankheitsverlauf verlangsamten könnten.
Um so eine Therapieform handelt es sich auch bei «Advance», einer internationalen klinischen Phase-II-Alzheimerstudie mit dem Leitwirkstoff AD04. Wie der Ärztliche Leiter des Biotech-Unternehmens Advantage Therapeutics, Achim Schneeberger, erläuterte, moduliert die neuartige Therapie Reaktionen des Immunsystems, insbesondere die im Gehirn, womit die pathologischen Prozesse der Patientinnen und Patienten positiv beeinflusst werden können.
In die Studie werden demnach 122 Patienten eingeschlossen und jeweils über zwölf Monate behandelt. Neben der Studienmedikation haben die Teilnehmer auch Zugang zur aktuellen Standardtherapie. «Unser kurzfristiges Ziel ist die Bestätigung des AD04-Effekts durch die 'Advance'-Studie. Gelänge dies, stünde den Patientinnen und Patienten ein sicheres, einfach zu verabreichendes und kostengünstiges Medikament zur Verfügung, das deren Krankheitsverlauf verlangsamt», sagte Schneeberger.
An der Pressekonferenz, die auch anlässlich des Welt-Alzheimer-Tags am Donnerstag stattfand, warb man zudem für einen offenen Dialog zur Entstigmatisierung der Krankheit. «Demenz und Alzheimer sind noch immer mit Tabus behaftet und bedürfen eines neuen positiveren Bildes in unserer Gesellschaft», sagte Antonia Croy, Präsidentin des Vereins «Alzheimer Austria». (SDA)