Verbot in Deutschland
Schweizer Detailhändler befeuern Raketenverkauf

Solange es ihnen nicht verboten wird, wollen in der Schweiz Detailhändler und Fachgeschäfte Feuerwerkskörper auch dieses Jahr verkaufen – trotz Corona.
Publiziert: 20.12.2020 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2020 um 09:53 Uhr
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Von so einem Silvester-Feuerwerk können die Menschen dieses Jahr nur träumen.
Foto: Getty Images
Franziska Scheven

In Deutschland ist es schon beschlossene Sache: Der Verkauf von Feuerwerk und Böllern ist im ganzen Land verboten. Man wolle jegliche Menschenansammlungen in der Silvesternacht vermeiden, lautet die Begründung. Anders in der Schweiz: Hier darf der Silvesterhimmel auch dieses Jahr wieder bunt funkeln – zumindest im Rahmen von privaten Feiern.

Darüber freuen sich die Detailhändler und Hersteller. Sie schalten kräftig Werbung, publizieren Werbeanzeigen in ihren Prospekten an die Haushalte.

Böller und Knaller sollen es auch dieses Jahr wieder geben. «Ich sehe keinen Grund, dass man Feuerwerke dieses Jahr verbieten sollte», sagt ein Fachverkäufer bei Bugano, dem grössten Feuerwerkshersteller der Schweiz. «Sonst müsste man auch den Alkohol verbieten. Privat feiern ist doch noch okay.»

Der Verkauf wird nicht eingeschränkt

Dieser Meinung sind offenbar auch die grossen Detailhändler Lidl, Aldi, Migros und Coop. Der Verkauf wird dieses Jahr nicht eingeschränkt, heisst es auf Nachfrage von BLICK. Nur wenn der Gesetzgeber etwas anderes bestimmen würde, passen sich die Verkäufer an.

«Coop richtet sich beim Verkauf von Feuerwerk nach den gesetzlichen Vorgaben und Weisungen der Behörden», sagt eine Sprecherin. Verbote gibt es bereits vereinzelt: Im Kanton Wallis darf auch privat nicht geböllert werden.

Einige Schweizer Gemeinden und Städte setzten ebenfalls ein Verbot durch. «Es könnten noch weitere Verbote kurz vor Silvester kommen und wir passen unseren Verkauf in den Filialen entsprechend an», sagt die Sprecherin.

Unsicheres Silvesterfest

Renate Keller (61) vom Fachgeschäft Feuerwerk und Pyrotechnik in Rikon ZH plant ebenfalls keine Einschränkung ihres Verkaufs – bis heute. Sie ist aber zögerlich. «Mal schauen, ob nicht in Zukunft doch private Feuerwerke komplett verboten werden», sagt sie.

Der Präsident der Schweizerischen Koordinationsstelle für Feuerwerke ist sich der unsicheren Situation wegen Corona bewusst. «Man weiss heute ja nicht einmal, ob man am nächsten Tag noch Gipfeli kaufen kann oder nicht», sagt Urs Corradini (61) zu BLICK.

Trotzdem sieht er keinen Grund, die kleinen privaten Feuerwerke abzusagen. «In einem traurigen Jahr ist es doch ein schönes Symbol, wenn man das neue Jahr mit Farben am Himmel begrüssen kann.»

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