US-Militär rettet über 200 Urlauber aus Feuerhölle
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Waldbrände in Kalifornien:US-Militär rettet über 200 Urlauber aus Feuerhölle

Feuerhölle in Kalifornien
Feuerwerkskörper bei Baby-Party löst Waldbrand aus

Camper und Wanderer wurden in Kalifornien von Waldbränden überrascht. Das Militär musste mehr als 200 Urlauber per Helikopter retten.
Publiziert: 07.09.2020 um 07:03 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2021 um 07:50 Uhr
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Rasch um sich greifende Waldbrände haben Teile Kaliforniens am Wochenende in eine Feuerhölle verwandelt.
Foto: keystone-sda.ch

Asche regnet vom Himmel, lodernde Flammen versperren die Strassen, Camper und Wanderer bangen um ihr Leben: Rasch um sich greifende Waldbrände haben Teile Kaliforniens am Wochenende in eine Feuerhölle verwandelt.

Ein Feuerwerk bei einer Baby-Party soll einen der mehreren Waldbrände ausgelöst haben, meldet die örtliche Brandschutzbehörde am Sonntagabend. Bei diesen Partys verraten werdende Eltern, ob ihr Kind ein Mädchen oder ein Junge ist. Die Party soll im kalifornischen Oak Glen stattgefunden haben, woraufhin sich das Feuer «El Dorado Fire» östlich von Los Angeles ausgebreitet hat.

Ein Camper filmt, wie er von Flammen umzingelt ist. «Wir sind völlig gefangen. Es brennt auf allen Seiten, überall um uns herum. Alle Strassen sind verbrannt», sagt Jeremy Remington im Video, dass er später auf Twitter veröffentlicht.

Mehr als 200 Urlauber waren in den Flammen gefangen. Mit Hilfe von Militärhubschraubern wurden sie aus der lebensgefährlichen Situation gerettet. Die Flammen hatten in der Nacht zum Sonntag einen Campingplatz an dem Mammoth-Pool-Stausee in der Sierra Nevada umzingelt. Der Rückweg auf der einzigen Strasse dorthin war durch umgestürzte Bäume blockiert.

20 Verletzte in Spitäler gebracht

«Wir dachten, wir würden sterben», erzählte Jerber Maradiaga nach der Rettungsaktion am Sonntag dem «San Francisco Chronicle». In nasse Tücher gewickelt hätten er und seine Familie am Rand des Sees ausgeharrt. Saul Hernandez sprang mit seinen Freunden ins Wasser. Sie hätten wegen des Rauchs kaum Atmen können, schilderte der 26-Jährige das Schreckensszenario. »Es fühlte sich an, als würden wir in einem Ofen sitzen.»

Nach Angaben des Sheriffs im Bezirk Madera County wurden 20 Verletzte, einige mit Knochenbrüchen und Verbrennungen, in Krankenhäuser gebracht.

Die Kalifornierin Juliana Park stellte ein Video von ihrer abenteuerlichen Flucht im Auto aus dem brennenden Wald ins Netz. Eine geplante Wanderung mit Freundinnen habe sie rasch abgebrochen, als Asche auf sie niederprasselte. In dem kurzen Video ist zu sehen, wie die Gruppe lodernden Flammen auf beiden Seiten der Strasse ausweichen muss.

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Bis zu 3000 Häuser bedroht

Seit drei Wochen wüten in Kalifornien mehrere Waldbrände. Mindestens acht Menschen sind ums Leben gekommen. Die Waldbrände gehören zu den verheerendsten in der Geschichte Kaliforniens.

Die Flammen des so genannten Creek Fire hatten sich von Freitagabend (Ortszeit) bis Sonntagabend auf knapp 185 Quadratkilometer ausgebreitet. Fast 500 Feuerwehrleute kämpften in dem schwer zugänglichen Waldgebiet gegen die Flammen an. Der Brand im Sierra National Forest bedrohte der Feuerwehr zufolge bis zu 3000 Häuser. Für mehrere Orte wurde eine Evakuierung angeordnet. Am Südrand des Yosemite-Nationalparks wurde am Sonntagabend die Mariposa Grove mit ihren bekannten Mammutbäumen für Besucher geschlossen.

Die Ursache für das «Creek Fire» war zunächst nicht bekannt. In den vergangenen Wochen waren Hunderte Brände in dem Westküstenstaat durch Blitze ausgelöst worden. Bei extremer Hitze loderten am Wochenende auch in Südkalifornien neue Feuer auf. Gouverneur Gavin Newsom rief am Sonntag für die betroffenen Regionen den Notstand aus. Auf diese Weise können Geld und Hilfsmittel schneller bereitgestellt werden.

Fast 50 Grad!

Eine Hitzewelle hat Kalifornien seit Samstag fest im Griff.

In Woodland Hills, nordwestlich von Los Angeles, seien am Sonntag 49,4 Grad Celsius gemessen worden, teilte die Wetterbehörde NOAA mit. Dies sei ein Rekordwert für den Bezirk Los Angeles County.

Die Feuerwehr rief die Anwohner der betroffenen Regionen im Bundesstaat auf, wegen der steigenden Temperaturen an diesem langen Feiertagswochenende möglichst wenig Zeit draussen zu verbringen. Die starke Hitze und Trockenheit soll in den nächsten Tagen in weiten Teilen Kaliforniens andauern.

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