«Fast die Hälfte des Plastikabfalls kommt aus dem Ausland»
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Recylinghof fehlen Ressourcen:«Fast die Hälfte des Plastikabfalls kommt aus dem Ausland»

Verbands-Chefinnen klären auf
Fünf Recycling-Mythen, die du immer wieder hörst

Recycling will offenbar gelernt sein. Denn rund ums Thema Abfallentsorgung schleichen sich gerne kleine Fehler ein. Einige harmlos, andere können fatal sein. Zum Weltrecyclingtag räumen die Swissrecycle-Chefinnen mit fünf hartnäckigen Abfall- und Recycling-Mythen auf.
Publiziert: 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 16:27 Uhr
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Muss ich Altglas wirklich farblich trennen? Ja! Schon eine falsche Flasche kann eine halbe Tonne Weissglas verfärben.
Foto: zVg

Darum gehts

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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Richtig recyceln ist ein Kinderspiel – wenn man weiss, wie es geht. Über die korrekte Trennung von rezyklierbaren Materialien kursieren immer noch zahlreiche weit verbreitete Falschannahmen. Jetzt räumen die Geschäftsführerinnen vom Verband Swissrecycle auf.

Mythos 1: «Farblich getrenntes Altglas wird beim Einschmelzen wieder zusammengeschüttet»

Braun, weiss oder grün? Fährt man zur Altglasentsorgung, muss das gesammelte Glas – wenn nicht schon geschehen – mühsam sortiert und in die passenden Container geworfen werden. Da ist es verlockend, das Ganze einfach in denselben Sammelcontainer zu schütten. Das wird ja sowieso alles wieder zusammengeschmolzen, hört man vielfach. «Im Gegenteil», sagt Viviane Pfister (34), die zusammen mit Rahel Ostgen (31) den Dachverband für Schweizer Recycling-Systeme Swissrecycle führt. «Glas soll farbgetrennt gesammelt werden», warnt Pfister. Vor allem braune und weisse Glasverpackungen seien besonders empfindlich auf Fremdfarben. So kann bereits eine grüne Glasflasche 500 Kilo Weissglas einen Farbstich geben. 

«Etwas weniger heikel ist grünes Glas», sagt Ostgen. «Darum können unklare Farbtöne sowie rote und blaue Gläser unbedenklich zum Grünglas gegeben werden.»

Mythos 2: «Pizzakartons gehören in den Karton»

Diese Annahme stimmt nur zum Teil. Denn in den Kartonverpackungen vom Pizzakurier befinden sich häufig Öl- oder Essensrückstände. «Verschmutzte Pizzakartons müssen im Kehricht entsorgt werden», weiss Expertin Pfister. Denn Ölspuren oder Speisereste würden dem Recyclingprozess von Karton enorm schaden und dessen Qualität beeinträchtigen. 

Nimmt die quadratische Box zu viel Platz im Kehrichtsack ein, könne man ihn vorher mit Wasser aufweichen und zu einer Kugel formen, rät Pfister.

Mythos 3: «Biokunststoffe können problemlos ins Grüngut geworfen werden»

Die Namensgebung von Verpackungen oder Utensilien aus Biokunststoff kann Konsumenten gerne in die Irre führen. Biokunststoffe, auch Bioplastik genannt, sind ein Überbegriff und umfassen sowohl biologisch abbaubare als auch nicht-abbaubare Kunststoffe. 

«Die biologisch abbaubaren Stoffe in Bioplastik können zwar in dafür spezialisierten Recyclinganlagen verarbeitet werden», weiss Ostgen. Diese Voraussetzungen sind aber oftmals nicht gegeben. Bei Unsicherheit gilt: Lieber in den Kehricht werfen oder bei der Gemeinde nachfragen.

Mythos 4: «Über die PET-Getränkeflaschen-Sammlung kann ich auch weitere PET-Produkte entsorgen»

In dem blau-gelben PET-Sammelbehälter auch noch die leere Waschmittel- oder Duschgelflasche loswerden? Effizient und umweltbewusst – würde man meinen.

«Dieser Mythos hält sich weiterhin hartnäckig», weiss Ostgen. «Aber in die PET-Behälter gehören ausschliesslich Getränkeflaschen. Alles andere hat darin nichts verloren», stellt sie klar. 

Zwar würden Behälter mit dem Pfeildreieck-Logo aus demselben Material bestehen, können aber aus Qualitäts- und Hygienegründen für die Verwertung von PET-Flaschen nicht gebraucht werden. «Im weiteren Prozess müssen diese dann aufwendig von Hand wieder aussortiert werden», so die Expertin. 

Mythos 5: «Ein paar Batterien im Abfallsack sind kein Problem»

Dieser Irrglaube ist besonders fahrlässig, sind sich die Swissrecycle-Chefinnen einig. Denn besonders falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien, die für eine Vielzahl von Elektronikgeräten verwendet werden, stellen ein erhebliches Brandrisiko auf Kehrichtverbrennungsanlagen dar. Ausserdem können die toxischen Schwermetalle so in die Umwelt gelangen. 

«Konsumenten sollen Batterien bei den entsprechenden Sammelstellen entsorgen oder in die Verkaufsgeschäfte zurückbringen», so Pfister. Dafür gibt es eine gesetzliche Rückgabepflicht. Bei Nichteinhaltung drohen einzelnen Konsumenten allerdings keine direkten Strafen. 

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