Auf einen Blick
- Secondhand-Kleidung aus der Schweiz ist nicht mehr gefragt wegen chinesischer Billiganbieter
- Chemische Recyclinglösungen für Mischfasern müssen weiterentwickelt werden
- 52 Prozent der Schweizer kauften 2024 bei chinesischen Online-Händlern ein
Den Grund dafür sieht Sardella bei chinesischen Billiganbietern. China exportiere zu wesentlich günstigeren Preisen, als Secondhand-Kleidung aus der Schweiz koste, sagte der Betriebsleiter von Tell-Tex in der SRF-Sendung «Heute Morgen» vom Dienstag. «Unsere Ware ist nicht mehr gefragt», fügte er an.
Das billige Material könne nicht rezykliert werden und lande auf Deponien. Ein Problem seien Mischfasern, wie aus dem Beitrag hervorging. Um auch solche Materialien wiederzuverwerten, müssten chemische Recyclinglösungen weiterentwickelt werden, sagte Adrian Ruhstaller vom Verein Fabric Loop.
Es braucht ein Umdenken
Zudem müsse ein Umdenken stattfinden, sagte Ruhstaller. Dem Verein gehören Schweizer Kleidermarken wie Calida, Mammut und Switcher an. Der Verein will einen vorgezogenen Recyclingbeitrag einführen. Damit soll ein System finanziert werden, das einen textilen Kreislauf in der Schweiz – von der Herstellung bis zum Recycling – sicherstellt.
Auch in der Schweiz gekaufte Textilien stammen von chinesischen Online-Händlern. Insgesamt haben 52 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer 2024 mindestens einmal bei einem chinesischen Online-Händler eingekauft, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Vergleichsportals Comparis hervorgeht. An erster Stelle steht mit deutlichem Abstand Temu. Dahinter folgten Aliexpress und Shein.