US-Börsenveteran (78) schlägt Alarm
«Junge Anleger haben keine Ahnung»

Er hat die Dotcom-Blase und die weltweite Finanzkrise beinahe schadlos überstanden. Nun schlägt US-Börsenveteran David Wright Alarm. Nicht wegen des Ukraine-Kriegs oder der steigenden Inflation.
Publiziert: 08.05.2022 um 17:45 Uhr
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An den Börsen herrschte auch schon einmal bessere Stimmung.
Foto: keystone-sda.ch

Nach dem fulminanten Börsenjahr 2021 haben Experten auch ein gutes 2022 vorhergesagt. Bislang aber sind die meisten Aktien getaucht. Der SMI-Index verlor seit Jahresbeginn mehr als neun Prozent. Auch an der Wall Street dasselbe Bild. Der US-Leitindex Dow Jones verlor bislang zehn Prozent.

Bemerkenswert ist auch die Volatilität an den Märkten. Selten zuvor in der Geschichte ging es an den Börsen derart heftig rauf und runter. Tagesgewinne und Verluste von zwei bis fünf Prozent stehen auch bei klassischen Unternehmen an der Tagesordnung. «Das ist der schlimmste Bärenmarkt meines Lebens», sagte US-Börsenveteran David Wright (78), der mit Sierra Investment Management zehn Milliarden Dollar verwaltet, diese Woche im Gespräch mit US-Medien.

«Junge Leute wissen nicht, was Kursschwächen auslöst»

Experten sehen mehrere Gründe für den Abschwung an den Börsen. Da ist der Krieg in der Ukraine, die weltweit steigende Inflation, die Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank Fed, aber auch die Corona-Pandemie, die gerade in China wieder für Lockdowns und Lieferkettenprobleme sorgt. Doch Wright, der während der Finanzkrise 2007/2008 und bei der Dotcom-Blase im Jahr 2000 kaum Geld verloren hat, ist wegen etwas anderem in Sorge.

Dem Börsenveteran gibt das Verhalten von jungen Anlegerinnen und Anlegern zu denken. Er meint damit Kryptowährungen und sogenannte Meme Stocks, die in den vergangenen Jahren durch die Decke gingen – und teilweise auch wieder zurück. «Junge Leute haben keine Ahnung, was ein Rückgang sein könnte, was Kursschwächen auslöst und wie weit dies gehen kann», sagte Wright.

Er glaubt, dass die Volatilität an den Märkten auch auf die jungen Anlegerinnen und Anleger zurückzuführen ist. Wie schlimm es in diesem Jahr noch kommen wird, wollte Wright nicht vorhersagen. (nim)

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