«Unzufrieden, demotiviert, enttäuscht»
Katastrophale Umfrage-Resultate bei Swiss-Angestellten

Dicke Luft in den Kabinen der grössten Schweizer Fluggesellschaft! Die Angestellen der Swiss stellen ihren Chefs in der jüngsten Mitarbeiter-Umfrage ein schlechtes Zeugnis aus.
Publiziert: 26.04.2022 um 10:09 Uhr
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Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Swiss sind unzufrieden.
Foto: Keystone

«Unzufrieden, demotiviert, enttäuscht». Das ist das ernüchternde Fazit der jüngsten Mitarbeiterbefragung unter dem Kabinenpersonal der Fluggesellschaft Swiss, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Auch beim Cockpit- und Bodenpersonal sei die Stimmung schlecht. Die Gründe: Überbelastung und mangelnde Wertschätzung.

Besonders das Management bekommt sein Fett weg: Man habe falsche Entscheidungen getroffen, so der Vorwurf der Swiss-Angestellten. Die Swiss hat in der Pandemie insgesamt 780 Jobs gestrichen. Jetzt steigt die Reiselust wieder an, es werden händeringend Leute gesucht. Gleichzeitig habe sich das Arbeitsumfeld deutlich verschlechtert, sagen Gewerkschaften.

Lohnkürzungen bei steigender Arbeitsbelastung

So etwa beim Bodenpersonal: Anfang März ist bei der Swiss ein Krisen-GAV in Kraft getreten. Beim Bodenpersonal wird der 13. Monatslohn um einen Drittel gekürzt, Leistungsprämien gestrichen. Laut den Gewerkschaften SEV-GATA, VPOD und dem kaufmännischen Verband bedeutet dies fürs Swiss-Bodenpersonal einen «Verlust von mehreren Hundert Franken pro Monat».

Erst «nach Erholung der Krise» gibt es für die Angestellten eine Corona-Prämie von 2500 Franken. Die Gewerkschaften prüfen rechtliche Schritte gegen dieses Vorgehen.

Auffällig ist, dass die Stimmung seit der letzten Befragung im Sommer 2021 richtiggehend in den Keller gerasselt ist. Damals herrschte laut «Tages-Anzeiger» noch eine insgesamt abwartende Haltung. Jetzt ist der Frust allgegenwärtig.

Was mal stark war, ist jetzt lausig

«Für die Swiss ist die Rechnung nicht aufgegangen. Der Vertrauensverlust in die Swiss-Leitung unter ihrem neuen Chef Dieter Vranckx ist enorm», sagt Gewerkschafter Philipp Hadorn gegenüber der Zeitung.

Auf Unverständnis stosse beim Personal auch die Annullierung Hunderter Flüge im Sommer. Man streiche Flüge, mit denen man Geld verdienen könnte, heisse es von einem Piloten. Bei der Mitarbeiter-Umfrage ist auch die allgemeine Kommunikation bemängelt worden. Das sei früher eine der Stärken des Managements gewesen. Die Swiss wollte zu den Resultaten der Umfrage keine Stellung beziehen. (gif)

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