Unruhe wegen Bestellstopp
Kultmarke Tupperware sucht neues Erfolgsrezept

Tupperware-Fans in der Schweiz sind besorgt: Lokale Verteiler sollen angekündigt haben, dass Produkte nur noch bis 15. Dezember bestellbar sind. Die Zukunft der Kultmarke in der Schweiz bleibt unklar, während sich das Unternehmen global restrukturiert.
Publiziert: 01.12.2024 um 18:39 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2024 um 18:57 Uhr
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Die Marke Tupperware erfreut sich einer treu ergebenen Community – auch in der Schweiz.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Tupperware-Produkte in der Schweiz nur noch bis 15. Dezember bestellbar
  • Tupperware reorganisiert sich unter «Chapter 11», Zukunft in der Schweiz unklar
  • Party Products erwirbt weltweite Rechte und fokussiert auf acht Kernmärkte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Wie lange sind Tupperware-Produkte in der Schweiz noch erhältlich? Besorgte Tupperware-Fans melden sich bei Blick: Lokale Verteiler hätten mitgeteilt, dass Produkte nur noch bis 15. Dezember bestellt werden können.

Blick hat einen Verteiler, der nicht genannt sein möchte, telefonisch erreicht. Dieser spielt die Sache herunter: «Wir haben einfach noch keine Infos dazu, was nach dem genannten Datum passiert.»

Er legt Wert auf die Feststellung, dass die Firma Tupperware nicht Konkurs ist, sondern sich in den USA unter das Insolvenzverfahren «Chapter 11» gestellt hat. Dieses stellt Unternehmen unter temporären Gläubigerschutz und bietet ihnen die Möglichkeit, sich zu reorganisieren und Schulden neu zu strukturieren, während sie weiterhin ihre Geschäfte führen.

Unklare Situation in der Schweiz

Im Rahmen dieser Restrukturierung hat Ende November Party Products, ein von Tupperware-Kreditgebern gegründetes Unternehmen, die weltweiten Rechte am Markennamen Tupperware erworben. Dazu gehören das geistige Eigentum und das Geschäft in acht Kernmärkten: in den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, China, Korea, Indien und Malaysia.

Party Products wird sich nach eigenen Angaben zunächst auf den Betrieb von Tupperware in den Kernmärkten konzentrieren. Heisst: Die Kunden in diesen Ländern werden die Produkte weiterhin über Tupperware-E-Commerce-Sites, unabhängige Verkaufsberater und Einzelhandelspartner beziehen.

Dem Vernehmen nach soll Party Products mit der Marke Tupperware künftig auch in Europa aktiv bleiben. Märkte, die nicht zum Kerngeschäft gehören und eine hohe Verschuldung aufweisen, würden aber fallen gelassen.

Wie es in Märkten ausserhalb der genannten acht, also auch in der Schweiz, weitergehen soll, ist noch unklar. Bislang führt Tupperware Switzerland, das dieses Jahr 60 Jahre Präsenz in der Schweiz feiern konnte, das Geschäft weiter.

Hat das Vertriebsmodell Zukunft?

Tupperware galt über Jahrzehnte als Kultmarke, primär wegen des innovativen Vertriebsmodells der Tupperware-Partys, bei denen Produkte in einer geselligen Atmosphäre präsentiert und verkauft werden. Ein Modell, das aktuell wieder Aufwind hat, etwa bei Produkten wie dem Thermomix.

Doch die Tupperware-Verkaufszahlen sanken in den vergangenen Jahren drastisch, unter anderem aufgrund des Anstiegs von Onlineverkäufen. Wegen hoher Verschuldung kam es im September zum Insolvenzverfahren.

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