Auf einen Blick
- Deloitte Schweiz hat 2155 Personen zu KI befragt
- Schweizer positiv zu KI: Arbeit wird einfacher und angenehmer
- Transparenz wichtig: Unternehmen müssen KI-Einsatz klar kommunizieren
Für die einen ist künstliche Intelligenz (KI) nicht mehr wegzudenken – andere wissen dagegen gar nicht, worum es sich dabei genau handelt. Jedoch nutzen immer mehr Branchen generative KI am Arbeitsplatz, die unter anderem Texte oder Sitzungsprotokolle erstellen kann. Auch Chatbots nutzen die Technologie.
Eine Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt: Mehrheitlich haben die Schweizerinnen und Schweizer ein positives Bild von generativer KI. Mindestens drei Viertel rechnen damit, dass diese ihre Arbeit in Zukunft einfacher und angenehmer machen wird.
Dafür hat Deloitte in der Schweiz insgesamt 2155 Personen befragt. Über 500 Befragte wussten aber gar nicht, was generative KI genau ist. Fertig ausgefüllt haben die Umfrage 1617 Personen.
«Bei vielen Jobs spielt generative KI noch keine Rolle», erklärt Marc Beierschoder (47), KI-Experte bei Deloitte. Beispielsweise auf dem Bau oder im Detailhandel. Personen, die beispielsweise seltener Medien konsumieren, bekommen deshalb oft weniger mit, was KI ist und was sie alles kann. Ein Teil der Bevölkerung interessiert sich schlicht nicht dafür.
«Je mehr man mit diesen Tools arbeitet, desto mehr sieht man das Potenzial», so der Experte. In der Schweiz arbeiten 446 der Befragten regelmässig mit solchen Tools zusammen. Insgesamt glauben 65 Prozent, dass der Einsatz von KI ihnen hilft, in ihrer Karriere relevant zu bleiben. Zudem nutzen Leute, die solche Tools häufiger anwenden, diese mehr und mehr für kreative Prozesse – wie Brainstorming.
Transparenz als A und O
Gemäss dem Experten nutzen Angestellte die Tools zum Teil jedoch aus Angst nicht, ersetzt zu werden. Ganze 37 Prozent befürchten nämlich, dass sie in ihrem Job vollständig von generativer KI ersetzt werden – Frauen mehr als Männer. Als Unternehmen sei es deshalb besonders wichtig, transparent zu sein. «Firmen müssen ehrlich sein, was sie mit der KI vorhaben. Sie müssen das Vertrauen der Angestellten gewinnen – sonst treffen sie auf eine Barriere.»
Dabei müssen Unternehmen auch klar kommunizieren, wann und wie KI zum Einsatz kommen darf. «Vertrauliche Informationen wie eine Erfindung, an der man gerade arbeitet, oder Kundendaten sollte man nie in ein öffentlich zugängliches KI-Tool einspielen», so Beierschoder. Firmen, die KI-Programme betreiben, könnten die Daten weiterverkaufen – oder gehackt werden.
Im internationalen Vergleich steht die Schweiz gut da – wurde mittlerweile aber von den USA und China abgehängt. Der Experte ist jedoch optimistisch gestimmt: «Mittlerweile werden grössere Investments getätigt – dann wird es schneller vorangehen als bisher.»