Die italienische Regierung fürchtet sich vor einer Pandemie, die ausser Kontrolle gerät. Sie fürchtet die dritte Welle, die nach Weihnachten anrollen könnte. Und sie fürchtet, dass die Skiferien eine Schlüsselrolle spielen könnten.
Die Forderung der Italiener ist denn auch klar: Die Skipisten sollen bis Ende Januar zu bleiben. Und zwar europaweit. Auch in den Schweizer Alpen. Entsprechende Gespräche hat die Regierung von Premier Giuseppe Conte (56) offenbar bereits geführt. Das berichtet die italienische Zeitung «La Repubblica».
In der Schweiz dürften die Conte-Vertreter aber auf Granit beissen. Tourismusminister Guy Parmelin (61) hat sich gestern persönlich für Ferien im eigenen Land eingesetzt. Unterstützung hatte er von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (60), wie BLICK berichtete.
Ski-Spass erst Ende Januar
Italien ist es aber ernst. Laut der italienischen Regierung sollten die Skipisten erst Ende Januar geöffnet werden, wenn die Infektionszahlen sinken und die EU-Länder mit Impfkampagnen beginnen können. Einen definitiven Beschluss muss die Regierung von Conte bis zum 3. Dezember vorlegen.
Schon jetzt ist klar: Um dem Handel während der Adventszeit etwas Luft zu geben, sollen in allen Regionen unabhängig von den Infektionszahlen Geschäfte bis 22 Uhr offen halten können. Mit den längeren Öffnungszeiten will Italien Menschenansammlungen verhindern. Die Sicherheitskräfte sollen kontrollieren, dass es in Einkaufszentren und Supermärkten zu keinen Staus kommt.
Die Schulen – ausgenommen ist der Pflichtunterricht für Kinder – sollen derweil bis in den Januar hinein geschlossen bleiben – dies trotz sinkender Infektionszahlen.
Seit Beginn der Pandemie am 20. Februar in Italien starben rund 50'000 Personen am Coronavirus. Am schlimmsten war die Situation in Bergamo im Frühjahr. Die Bilder der nächtlichen Leichen-Transporte gingen um die Welt. (ise)