Darum gehts
- Wert von Wohneigentum in der Schweiz stark gestiegen
- Wertsteigerung variiert je nach Region
- Einfamilienhäuser wurden durchschnittlich 3,6 Prozent teurer pro Jahr
- Eigentumswohnungen jährlich 2,9 Prozent teurer
Betongold glänzt mehr denn je. Denn die Preise für die eigenen vier Wände sind in den letzten zehn Jahre stark gestiegen. Das macht den Traum vom Wohneigentum zwar für viele Schweizerinnen und Schweizer unbezahlbar – doch des einen Leid ist des anderen Freud. Für alle, die bereits ein Haus oder eine Wohnung besitzen, sind das erfreuliche Nachrichten. Sie sind in den letzten Jahren um mehrere Hunderttausend Franken reicher geworden.
Laut einer schweizweiten Auswertung des Immobilienbewerters Wüest Partner sind die Preise für Einfamilienhäuser in den letzten zehn Jahren schweizweit im Schnitt um 3,6 Prozent gestiegen – pro Jahr! Bei den Eigentumswohnungen waren es im Schnitt 2,9 Prozent pro Jahr.
Was Wohneigentum einbringt
Das tönt im ersten Moment nicht nach viel. Doch kumuliert auf zehn Jahre ist das viel Geld, wie folgendes Rechenbeispiel zeigt: Wer vor zehn Jahren ein Haus für 1 Million Franken gekauft hat, ist heute um 360'000 Franken reicher. Eine Eigentumswohnung ist heute 290'000 Franken mehr wert als vor zehn Jahren. Eine Rendite, die sich sehen lassen kann.
Das sind Durchschnittswerte für die gesamte Schweiz. Je nach Region kann es sogar deutlich mehr sein. Eine exklusive Auswertung für Blick zeigt, wie viel ein Eigenheimbesitzer in den letzten zehn Jahren mit seiner Immobilie verdient hat, wenn er 20 bis 30 Zugminuten ausserhalb einer grossen Schweizer Stadt wohnte. Wüest Partner hat dafür jeweils eine Gemeinde gewählt, deren Wertentwicklung in etwa dem kantonalen Schnitt entspricht.
Wertzuwachs nach Region
Das trifft beispielsweise auf Schwerzenbach am Greifensee ZH zu. Dort lag der Preis für ein typisches Einfamilienhaus Anfang 2015 bei 1,5 Millionen Franken. Der Wertanstieg bis März 2025 betrug – sowohl im kantonalen Schnitt als auch in der Gemeinde – 50 Prozent. Das heisst, der durchschnittliche Eigenheimbesitzer ist in den letzten zehn Jahren 750'000 Franken reicher geworden.
In Reinach BL lag der Preis für ein typisches Einfamilienhaus Anfang 2015 bei 1,35 Millionen Franken. Der Wertanstieg bis März 2025 betrug im Mittel 38 Prozent. Der Eigenheimbesitzer in Reinach ist heute also um 520'000 Franken reicher.
In Burgdorf BE kostete ein typisches Einfamilienhaus vor zehn Jahren 870'000 Franken. Der Wertanstieg bis März 2025 betrug sowohl in Burgdorf als auch im Kanton rund 44 Prozent. Der Eigenheimbesitzer ist in den letzten zehn Jahren also 350'000 Franken reicher geworden.
Die höchsten Preise können Verkäufer und Verkäufer in den Regionen Zürich, rund um den Zürichsee, in den Kantonen Zug und Genf, Basel-Stadt in den Schwyzer Bezirken March und Höfe sowie in Davos GR erzielen. Hier kostet ein besagtes Einfamilienhaus im Schnitt über 2,25 Millionen Franken. Zu den grössten Preisrallys gab es in den letzten zehn Jahre in Nidwalden, Uri und in der Region Schanfigg GR, zu der unter anderem Chur und Arosa gehören: Hier sind die Preise um über 70 Prozent gestiegen.
Das Geld vermehrt sich weiter
«Diese Wertentwicklung ist eine qualitätsbereinigte Betrachtung», sagt Robert Weinert (45) von Wüest Partner. Das heisst, der Zustand und Ausbaustandard müssen heute gleich gut sein, wie vor zehn Jahren. Um diese Wertentwicklung zu erzielen, sollten Eigenheimbesitzer ihr Haus gut instand halten. Im Schnitt rechnen Experten mit Ausgaben von jährlich knapp 1 Prozent des Marktwerts der Immobilie. «Wobei das stark vom Alter und der Lage einer Immobilie abhängt», so Weinert.
Wer sein Haus nicht verlottern lässt, darf auch in Zukunft mit einer Wertvermehrung rechnen. Laut Prognose des Immobilienbewerters wird Wohneigentum auch 2025 erneut deutlich teurer. Eigentumswohnungen sollen voraussichtlich 3,6 Prozent an Wert gewinnen, Einfamilienhäuser 3,8 Prozent.