Die Konkurswelle ist im letzten Jahr ausgeblieben. Mehr noch: Seit Ausbruch der Corona-Krise in der Schweiz gingen die Firmenpleiten deutlich zurück. Im Jahr 2020 lagen die Firmenkonkurse ohne konkursamtliche Liquidationen durchschnittlich 18 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Die Staatsstützen und Härtefallhilfen federten fehlende Umsätze bei Gewerblern und Unternehmern auch im laufenden Jahr ab. Doch nun hat der Wind offenbar gedreht. «Firmenkonkurse schiessen im Mai nach oben», meldet die KOF, die Konjunkturstelle der ETH Zürich. Das überrascht.
Gastgewerbe und Unterhaltung stark betroffen
Woran liegt der «sprunghafte Anstieg», von dem die KOF schreibt? Stark betroffen seien die Branchen, denen durch «behördliche Eindämmungsmassnahmen» die Kundschaft genommen wurde. Notabene: das Gastgewerbe. Weiter nennt die Konjunkturforschungsstelle die Unterhaltungsbranche (Clubs, Events, Messen).
Der jüngste Anstieg der Konkurse macht sich besonders im Kanton Waadt in der Genferseeregion bemerkbar. Genannt wird auch die Ostschweiz, speziell St. Gallen und Zürich. Das volle Ausmass werde man erst im Verlauf des Jahres sehen, wenn sich die epidemiologische und wirtschaftspolitische Lage wieder verbessert habe, so die KOF.
Denn: Das Risiko einer starken Konkursflut in der Schweiz werde durch Corona-Härtefallhilfen von Bund und Kantonen sowie die Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigungen klein gehalten. (uro)