Und plötzlich geht es schnell! Der Bundesrat hebt nicht nur die Homeoffice-Pflicht, sondern auch die Maskenpflicht in den Büros ab morgen Samstag auf. Viele grosse Firmen sind von der Ankündigung überrascht worden. Und beraten intensiv, wie es nun weitergehen soll.
«Wir prüfen derzeit die Massnahmen und informieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kürze», heisst es bei Coop. Bereits ist aber klar, dass das Verkaufspersonal in den Läden weiterhin Masken tragen wird und die Mitarbeitenden in der Verwaltung wie bis anhin im Homeoffice arbeiten.
Krisenstab tagt erst am Montag
Auch bei der Migros werden die Entscheide kurzfristig gefällt. «Aller Voraussicht nach gilt aber ab Montag nur noch dort eine Maskentragpflicht, wo ein Abstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann», sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter. In den Filialen mit Kunden müssten aber weiterhin Masken getragen werden. Am Hauptsitz der Migros in Zürich wird weiterhin Homeoffice empfohlen.
Die Post braucht noch länger. «Der Krisenstab der Post befasst sich am Montag mit den neuen Lockerungen. Bis dahin gibt es keine Änderungen in den Vorgaben und Regelungen bezüglich Covid-19», sagt Post-Sprecherin Léa Wertheimer zu Blick.
Jeder zweite Stuhl muss leer bleiben
Gelockert wird bei der Swisscom. Nach wie vor gelte zwar eine Homeoffice-Empfehlung. «Mitarbeitende können aber ab sofort wieder vermehrt ins Büro kommen, um sich im Team und mit anderen Kollegen persönlich zu treffen», sagt Sprecherin Sabrina Hubacher. Am Arbeitsplatz muss jeder zweite Stuhl vorerst noch leer bleiben. Aber: «Da wir so den Mindestabstand strikt einhalten, können wir uns in unseren Gebäuden auch ohne Maske aufhalten.» Maske tragen die Mitarbeitenden weiter im Lift, auf Toiletten oder an der Essensausgabe im Personalrestaurant.
Bei Roche setzt man eine schrittweise Rückkehr der Mitarbeitenden an den Standort um. Am Homeoffice wird man aber festhalten. «Wir gehen davon aus, dass sich nach der Pandemie ein Hybrid-Modell durchsetzen wird, in dem viele Mitarbeitende für zwei bis drei Tage für das gemeinsame Arbeiten an den Standort kommen und für ein bis zwei Tage im Homeoffice arbeiten», sagt Sprecherin Nina Mählitz. In Sachen Masken ist auch bei Roche noch längst nicht alles klar. «Wir evaluieren derzeit, inwiefern sich die Maskenpflicht an den Standorten nach dem Beschluss des Bundesrats verändern wird», sagt die Sprecherin.
«Wir bitten Mitarbeitende, zu Hause zu bleiben»
«Mit der gestern angekündigten Lockerung der Homeoffice-Pflicht ist das Arbeiten von zu Hause nicht länger obligatorisch», heisst es bei Novartis. «Wir empfehlen es aber weiterhin», sagt Sprecherin Anna Schäfers. «Wenn unsere Mitarbeitenden problemlos von zu Hause arbeiten können, dann bitten wir sie, das auch weiterhin zu tun. So können wir die Anzahl der Personen an unseren Standorten niedrig halten, was zur Sicherheit aller beiträgt.» Und wie steht es um die Maskenpflicht? «Aktuell analysieren wir die Situation und werden noch diese Woche entscheiden», heisst es.
Aufatmen können dagegen die Angestellten der Raiffeisen. «Die Maskenpflicht wird für Mitarbeitende von Raiffeisen Schweiz aufgehoben, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz sitzen», sagt Sprecher Joël Grandchamp. Bis zum 31. Juli empfiehlt Raiffeisen Schweiz den Angestellten aber, weiter Homeoffice zu machen.
Bei der Credit Suisse besteht weiterhin eine Maskentragpflicht, wenn sich Mitarbeitende in deren Räumlichkeiten aufhalten. «Am Arbeitsplatz, in Besprechungen und in Pausenbereichen muss die Maske nicht mehr getragen werden, sofern Social Distancing gewährleistet ist», heisst es.
Masken im Büezer-Büssli
Weiterhin Masken tragen müssen die Bauarbeiter von Implenia. Und zwar in den Fahrzeugen auf dem Weg zu den Baustellen und in den Feierabend. «Das Tragen von Schutzmasken in Innenräumen und Fahrzeugen sowie das Abstandhalten bleiben weiterhin in Kraft. Auch die Baustellen arbeiten weiterhin mit den geltenden Schutzkonzepten», sagt Sprecherin Eva Heimrich zu Blick.