Das beisst sich doch etwas mit dem grossen Gejammer, das Teile der Gastrobranche immer wieder gern anstimmen: Mitten in der Corona-Krise ist es zu einem Gründerfieber in eben dieser Branche gekommen. So wurden im Februar und im März 2021 deutlich mehr Betriebe neu gegründet als in den Vorjahresmonaten, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Im Februar wurden 258 Gastronomiebetriebe ins Handelsregister eingetragen, im März sogar noch etwas mehr.
All diese Beizen können mit ihrem Terrassen und Aussenflächen zum ersten Mal überhaupt ihre Gäste empfangen und bedienen. Als Grund für den Gründerboom geben Experten unter anderem an, dass junge, innovative Unternehmer in der jetzigen Krise ihre Chance sehen, endlich ihre Konzepte umsetzen zu können.
Historische Gründungswelle
Dabei sind Gastwirte und Beizerinnen in guter Gesellschaft: Im März 2021 wurden in der Schweiz mit 5046 Firmen nicht nur ein Drittel mehr Unternehmen gegründet als vor einem Jahr – gemäss dem Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B Schweiz sind das so viele Firmen wie noch nie in einem Monat.
Die Aufbruchstimmung bei einigen darf hingegen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krise den bestehenden Unternehmen in der Branche schwer zu schaffen macht. Nachdem sich die Zahl der Konkurse und Betriebsschliessungen dank staatlicher Stützungen lange Zeit unter dem langjährigen Mittel bewegt hatte, schnellten die Werte im März dieses Jahres offenbar in die Höhe. (SDA/koh)