Überbauung wird 2026 fertig – Einsatz für Nicht-Genossenschafter
Schon jetzt gibts Streit um Wohnungen auf Zürcher Koch-Areal

Bis 2026 entstehen in der Überbauung auf dem Koch-Areal in Zürich über 300 Wohnungen. Die zwei involvierten Genossenschaften wollen ihre Mitglieder bevorzugen. Das ist unfair, finden die Stadtzürcher Freisinnigen – und reagieren.
Publiziert: 04.01.2025 um 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2025 um 15:09 Uhr
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Auf dem Koch-Areal in Zürich entstehen ein Park, Gewerbeflächen – und mehr als 300 Wohnungen.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Auf Koch-Areal entstehen über 300 Wohnungen für 900 Menschen bis 2026
  • Involvierte Genossenschaften wollen eigene Mitglieder bevorzugen
  • FDP fordert Gleichbehandlung bei Vergabe von subventionierten Wohnungen
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

In Zürich sind freie Wohnungen rar gesät. Insbesondere an günstigem Wohnraum mangelt es. Abhilfe schaffen soll künftig die derzeit entstehende Überbauung auf den Koch-Areal. Dort realisieren die Genossenschaften Kraftwerk 1 und Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) bis 2026 über 300 Wohnungen. Dereinst sollen dann rund 900 Menschen dort leben, wo einst Besetzerinnen und Besetzer wohnten. 

Zehn Jahre lang war das Areal zwischen den Stadtteilen Albisrieden und Altstetten besetzt. Im Februar 2023 liess die Stadt Zürich das Gelände räumen, das sie 2013 der UBS abgekauft und dann an die zwei Genossenschaften im vergünstigten Baurecht vergeben hatte. Ende Oktober 2023 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue Überbauung, die auch einen öffentlichen Park und Gewerbeflächen beinhaltet.

Von den Wohnungen subventioniert die Stadt ein Drittel. Gut 100 gehen also an Menschen mit tiefem Einkommen und Vermögen. Nur: Bereits jetzt gibt es Streit darum, wer überhaupt eine Chance auf diesen günstigen Wohnraum haben soll.

Stadtzürcher FDP lanciert Vorstoss für Gleichbehandlung

Die Erfolgsaussichten sind ziemlich gering. Die zwei Genossenschaften wollen zuerst ihre Mitglieder berücksichtigen, wie der «Tages-Anzeiger» kürzlich berichtet hat. Nur wenige der Wohnungen sollen öffentlich ausgeschrieben werden – was den Zürcher Freisinnigen sauer aufstösst. 

Drei FDP-Stadtparlamentarier haben deshalb im Zürcher Gemeinderat ein Postulat eingereicht. Im Mitte Dezember eingereichten Vorstoss verlangen sie, dass die Stadt bei zukünftigen Vergaben von vergünstigten Baurechten einen entsprechenden Passus in den Baurechtsvertrag aufnimmt, damit die ganze Bevölkerung eine Chance auf eine der Wohnungen hat. Genossenschafter und Nicht-Genossenschafter sollen also gleichbehandelt werden.

Selbst die Mitglieder haben nur geringe Chancen

Selbst von den bestehenden Mitgliedern der beiden Genossenschaften werden nur wenige das Glückslos ziehen, künftig auf den Koch-Areal zu wohnen. Kraftwerk 1 baut 123 Wohnungen, hat aber derzeit 4000 Mitglieder. Nur 500 davon sind derzeit in einer der drei bereits vorhandenen Genossenschaftssiedlungen wohnhaft.

Die ABZ vermietet auf dem Koch-Areal künftig 204 Wohnungen. Auch sie möchte ihre aktuell gut 9000 Mitglieder zuerst berücksichtigen. Man darf gespannt sein auf den Herbst 2025. Dann beginnt der Vergabeprozess der Wohnungen.

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