Über Weihnachten
Zu viele Piloten sind krank – Lufthansa muss Flüge streichen

Bei der Lufthansa haben sich so viele Piloten krank gemeldet, dass Flüge gestrichen werden müssen. Betroffen sind über Weihnachten vor allem Verbindungen in die USA. Auch die Tochtergesellschaft Swiss kämpft mit Personalengpässen.
Publiziert: 23.12.2021 um 17:09 Uhr
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Die Lufthansa kämpft mit Personalengpässen.
Foto: AFP

Bei der Lufthansa haben sich so viele Piloten krank gemeldet, dass rund um Weihnachten Flüge gestrichen werden. Betroffen sind zwischen dem 23. und dem 26. Dezember vor allem Verbindungen in die USA. Etwa nach Boston, Houston und Washington. Auch ein Hin- und Rückflug nach Japan wurde abgesagt.

«Wir haben mit einem sehr grossen Puffer geplant. Der reicht aber für die extrem hohe Krankenquote nicht aus», sagt ein Lufthansa-Sprecher. Über einen Zusammenhang mit der Corona-Variante Omikron wolle er nicht spekulieren, da Lufthansa nicht über die Art der Erkrankungen informiert werde.

Der Flugplan wird ausgedünnt

Betroffen ist die Teilflotte der Langstreckenflugzeuge Airbus A330/A340. Intern wird dringend nach Ersatzpiloten und -pilotinnen für die Zeit bis Anfang Januar gesucht. Laut dem Onlineportal «aero.de» warnt das Unternehmen in einem internen Rundschreiben: «Nun sehen wir uns aufgrund erhöhter Krankheitsquoten nicht mehr in der Lage, alle Umläufe zu bereedern. Die Crewdisposition arbeitet bereits an Szenarien zur Ausdünnung des Flugplans.»

Neben den Krankmeldungen erschweren demnach auch Quarantänepflichten nach bestimmten Flügen die Personalplanung. Betroffene Passagiere sollen umgebucht werden.

Auch Swiss hat sich verkalkuliert

Bei der Lufthansa-Tochter Swiss sieht die Lage etwas besser aus. Es fehlen keine Piloten, über die Weihnachtstage müssen demnach keine Flüge gestrichen werden. «Derzeit haben wir keine Engpässe bei unserem Personal», schreibt die Swiss auf Anfrage von Blick.

Anders sieht es bei den Flight Attendants aus: Die Swiss hat im Zuge der Corona-Pandemie eine Massenentlassung durchgedrückt, 334 Flugbegleitern gekündigt. Sie fehlen nun. Sandrine Nikolic-Fuss (52), Gewerkschaftschefin des Kabinenpersonals (Kapers), sagte diese Woche zu Blick: «Es fehlen jetzt im Dezember Crew-Mitglieder, das spürt man.»

Die Swiss will die gerade erst entlassenen Crew-Mitglieder nun wieder anstellen. In einem internen Schreiben heisst es: «Alle Kolleg:innen, von welchen wir uns im Rahmen der Restrukturierungsmassnahmen trennen mussten, werden seitens HR im Januar 2022 mit dem Angebot eines Rückkehrrechts ab April 2022 angeschrieben.»

Weihnachtsgeschäft fliegt Gewinne ein

In Europa ist der Weihnachtsflugverkehr voll angelaufen. Insbesondere die Direktfluganbieter Easyjet (+41 Prozent im Vergleich zur Vorvorwoche) und Wizz Air (+75 Prozent) bauten ihr Angebot in der Vorweihnachtswoche deutlich aus, wie aus Zahlen der Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol hervorgeht.

Wizz, SAS und Ryanair boten auch mehr Verbindungen an als in der gleichen Woche des Vorkrisenjahres 2019. Davon ist die Lufthansa weit entfernt mit 21 Prozent weniger Flügen als vor zwei Jahren. (SDA/knr)


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