UBS-CEO Sergio Ermotti zum Stellenabbau
«Das wird der schmerzhafteste Teil»

Auf «Fakten statt Emotionen» will UBS-Chef Sergio Ermotti setzen, wenn es um die Zukunft der Megabank geht. An einer Telefonkonferenz spricht er auch über den «schmerzhaftesten Teil» der Transaktion: den Stellenabbau.
Publiziert: 25.04.2023 um 20:22 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2023 um 21:14 Uhr
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UBS-Chef Sergio Ermotti: «Ich fühle mich geehrt und privilegiert, die Bank in diesen Zeiten führen zu dürfen.»
Foto: Bloomberg via Getty Images
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Das erste Quartal 2023 der UBS verlief buchhalterisch unspektakulär, obwohl die Bank in dieser Periode eben die grösste Übernahme in ihrer Geschichte verkündet hat. Doch ausser dem anschwellenden Zufluss von Kundengeldern nach der staatlich verordneten Rettung der Credit Suisse findet die Transaktion keinen Niederschlag im Quartalsergebnis. Immerhin: Die hohe Summe der Neugelder ist auch ein Zeichen des Vertrauens in die neue Megabank.

Das Quartalsergebnis fällt mit einem Gewinn von gut 900 Millionen Franken solide aus. Vor der Integration der CS, bei der noch mehrere Verfahren hängig sind, will die UBS offenbar zumindest bei den eigenen Rechtsfällen reinen Tisch machen. Sie verbucht Rückstellungen für eine bevorstehende Einigung im Fall der Ramsch-Hypotheken in den USA. Jetzt ist nur der Steuerstreit mit Frankreich noch ungelöst.

«Wir sind vorbereitet»

Dem neuen und alten UBS-CEO Sergio Ermotti (62) ist die Freude deutlich anzumerken, dass er nun doch zwei grosse Banken verschmelzen darf: «Ich fühle mich geehrt und privilegiert, die Bank in diesen Zeiten führen zu dürfen», sagt der Tessiner an der Analystenkonferenz zum ersten Quartal der UBS.

Für Ermotti ist es, als ob er sein eigenes Erbe antrete: «Als ich die UBS verlassen habe, standen der Bank alle Optionen offen, auch für eine grosse Übernahme.» Heute sei die Bank stärker als jemals zuvor. «Wir sind vorbereitet auf die Integration der CS.» Dies ist aber auch seinem Nachfolger und Vorgänger Ralph Hamers (57) zu verdanken.

Die Übernahme der Credit Suisse steht denn auch im Zentrum der diversen Telefonkonferenzen. Zwei Dinge interessieren besonders: Die Hürden, die es bis zum Abschluss des Deals zu nehmen gilt – und das Schicksal der Mitarbeitenden.

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«Kein Grund Angst zu haben»

Ermotti sendet beruhigende Botschaften in Richtung der Angestellten beider Banken: «Es besteht im Moment gar kein Grund, Angst zu haben. Auch nach Abschluss des Deals müssen wir immer noch zwei Banken führen», sagt er auf die Frage von Blick. Dafür würden alle gebraucht: «Es besteht kein unmittelbarer Bedarf zum Stellenabbau», so Ermotti.

Trotzdem: dieser wird unvermeidbar sein. Ermotti gesteht auch ein, dass man Doppelspurigkeiten abbauen wird: «Das wird der schmerzhafteste Teil der ganzen Transaktion.» Der UBS-CEO hofft auf natürliche Abgänge und die Hilfe der Demografie: Viele der Angestellten der beiden Banken stünden kurz vor der Pensionierung.

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«Fakten statt Emotionen»

Um die CS endgültig zu schlucken, fehlt der UBS noch die vollständige Zustimmung der Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden. Ermotti ist zuversichtlich, dass dies in den nächsten Wochen erledigt sein könnte. «Das ist der mechanische Teil der Übernahme, der muss jetzt noch abgearbeitet werden», sagt er. «Ich erwarte keine grundsätzlichen Hürden.»

Wohl als Reaktion auf die öffentliche Debatte zur Regulation der neuen Mega-UBS meint Ermotti: «Es gibt derzeit sehr viele Stimmen zum Zusammenschluss, und nicht alle sind gut informiert.» Er hingegen werde seine Entscheide auf «Fakten statt auf Emotionen» stützen.

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