Viele CS-Mitarbeitende kündigen
Die neue Megabank UBS muss erst mal neues Personal einstellen

Es ist fast schon paradox: Weil viele CS-Angestellte das Weite suchen, braucht die neue Megabank kurzfristig mehr Personal.
Publiziert: 23.04.2023 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2023 um 19:52 Uhr
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Erinnerung an die guten alten Zeiten: CS-Händler im Uetlihof in Zürich 2001.
Foto: KEYSTONE

Erst liefen die Aktionäre davon, dann die Kunden – und nun offenbar auch die Mitarbeitenden. Vor allem in Asien und den USA. Das habe unter anderem mit dem bundesrätlichen Boni-Verbot zu tun und der grossen Unsicherheit über die Zukunft des eigenen Jobs. Kurz vor der Übernahme durch die UBS verliert die CS wertvolles Wissen, das Topbanker lieber zu einer anderen Bank mitnehmen, als es mit der neuen Arbeitgeberin zu teilen.

Recherchen der «SonntagsZeitung» haben ergeben, dass es vorläufig keine Entlassungen geben wird. Im Gegenteil: UBS und CS müssen kurzfristig sogar mehr Personal einstellen. Dies mindestens so lange der Übernahmevertrag noch nicht steht und die Fusion noch nicht überall bewilligt ist. Im Moment sieht es danach aus, dass der Deal bis Ende Juni unter Dach und Fach sein könnte. Doch bis dahin müssen die Banken doppelt geführt werden und angesichts der drohenden Entlassungen kam es weltweit bereits zu sehr vielen Kündigungen, vor allem bei der CS.

Wie schlecht steht es um die CS wirklich?

Am Montag geben die Credit Suisse und am Dienstag die UBS ihre Zahlen für das erste Quartal bekannt. Bei der CS erwartet man einen Bericht des Grauens, angesichts des vielen Geldes, das von den Kunden abgezogen worden ist.

Die CS könnte gar in einem noch schlechteren Zustand sein, als bisher bekannt: «In der Schweiz verdient sie bei einer ehrlichen Rechnung kaum mehr Geld, und ansonsten schreibt sie selbst in den Paradedisziplinen Private Banking und Asset Management Verlust», schreibt die «SonntagsZeitung». Darum werde in diesen Sparten Sparprogramme kommen, selbst wenn die CS Schweiz abgespalten wird. Eine Forderung, die von immer mehr Stimmen erhoben wird.

Was kann die UBS überhaupt schon sagen?

Von der UBS erhofft man sich Informationen darüber, wie die geplante Megabank aussehen wird und wie viele Angestellte wegen der Fusion gehen müssen. Ursprünglich war die Rede davon, dass etwa zwischen 20 und 30 Prozent aller Stellen eingespart werden. Das hiesse, 30'000 Jobs weltweit und bis zu 11'000 in der Schweiz könnten verschwinden.

Allerdings sind diese Zahlen sehr spekulativ. Denn noch ist unklar, wie viel Überblick die UBS wirklich schon über den genauen Zustand der Bank hat. Erst wenn der Deal abgeschlossen ist, bekommt die UBS vollen Einblick in die Bücher der Grossbank. Und kann erst dann glaubhafte Szenarien entwickeln, wie es mit dem Geschäft und den Mitarbeitenden der CS weitergehen soll. (SDA/koh)

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