Dem neuen und alten UBS-CEO Sergio Ermotti (62) ist die Freude deutlich anzumerken, dass er nun doch zwei grosse Banken verschmelzen darf: «Ich fühle mich geehrt und privilegiert, die Bank in diesen Zeiten führen zu dürfen», sagt der Tessiner an der Analystenkonferenz zum ersten Quartal der UBS.
Und macht gleich klar, dass es sozusagen sein eigenes Erbe antritt: «Als ich die UBS verlassen habe, standen der Bank alle Optionen offen, auch für eine grosse Übernahme.» Heute sei die UBS stärker als jemals zuvor. «Wir sind vorbereitet auf die Integration der CS.»
Die Übernahme der Credit Suisse steht denn auch im Zentrum der diversen Telefonkonferenzen. Zwei Dinge interessieren besonders: Die Hürden, die es bis zum Abschluss des Deals zu nehmen gilt und das Schicksal der Mitarbeitenden.
Schmerzliche Aufgabe
Ermotti sendet beruhigende Botschaften in Richtung der Angestellten beider Banken: «Es besteht gar kein Grund, Angst zu haben. Sobald die Transaktion abgeschlossen ist, müssen wir zwei Banken führen», sagt er auf die Frage von Blick. Dafür würden alle gebraucht: «Es besteht kein unmittelbarer Bedarf zum Stellenabbau», so Ermotti. Er muss aber auch eingestehen, dass der Abbau von Doppelspurigkeiten, der «schmerzlichste Teil» der ganzen Transaktion sein werde. Der UBS-CEO hofft auf natürliche Abgänge und die Hilfe der Demografie: Viele der Angestellten der beiden Banken stünden kurz vor der Pensionierung.
Fehlt also nur noch die Zustimmung der Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden, vor allem in Europa. «Das ist der mechanische Teil der Übernahme, der muss jetzt noch abgearbeitet werden. Die Zuversicht bei Ermotti ist gross, dass dies in den nächsten Wochen erledigt sein könnte. «Ich erwarte keine grundsätzlichen Hürden, wir müssen nun einfach die Prozesse durchlaufen», begründet er seinen Optimismus.