Aufregung am Zürcher Paradeplatz: Der UBS steht ein grösserer Stellenabbau bevor. Bis 2023 will die Schweizer Grossbank eine Milliarde Dollar einsparen. Die weltweit 72'000 UBS-Mitarbeitenden zittern um ihre Jobs. Anfang Woche sind Medienberichten zufolge die ersten Kündigungen verschickt worden (Blick berichtete).
Inmitten dieser turbulenten Zeiten und der Coronavirus-Pandemie sorgt die UBS nun mit neuen Boni für Wirbel. Junge Banker – Global Banking Analysts – können neu mit einem einmaligen Zustupf von 40’000 Dollar (rund 36'000 Franken) rechnen, wenn sie befördert werden. Diesen Betrag gibt es laut einem Bericht von «Bloomberg» zusätzlich zum gewohnten Gehalt.
Bonus entspricht 30 Prozent des Gehalts
Damit zeigt sich die UBS im Investment Banking spendabel. Die Bank will mit dem Bonus attraktiv für junge Talente sein. Das dürfte gelingen – der Betrag hat es für die Jungbanker in sich: Die 40'000 Dollar Bonus entsprechen etwa 30 Prozent des durchschnittlichen Jahresverdiensts eines frisch beförderten Bankers. Bereits in diesem Monat sollen die ersten Boni an die Talente fliessen. Vor allem die Banker in Grossbritannien und den USA dürften davon profitieren.
Ex-UBS-Mitarbeiterin beschwert sich
Die Grosszügigkeit der grössten Schweizer Bank kommt nicht von ungefähr. Immer mehr junge Talente der Finanzbranche beklagen sich öffentlich über die Arbeitsbedingungen. In einem viralen Video machte sich eine junge Ex-Mitarbeiterin der UBS über ein Werbevideo der Bank lustig. Sie behauptet, dass diese Ausschnitte mit dem «harten Alltag» in der Branche wenig zu tun hätten.
Die Wall Street wurde zudem Anfang des Jahres durch eine durchgesickerte Präsentation von Junior-Analysten bei Goldman Sachs in Aufruhr versetzt. Darin beschrieben die Jungbanker die zermürbende Arbeitsbelastung und die straffen Arbeitszeiten.
UBS zahlt mehr als Credit Suisse
Im Vergleich zur Konkurrenz zahlt die UBS deutlich mehr: Die Nachwuchsbanker der Credit Suisse oder Wells Fargo erhalten nur die Hälfte, also rund 20'000 Dollar Beförderungsbonus.
Die Pressestelle der UBS Schweiz wollte sich auf Blick-Anfrage nicht dazu äussern.