Das Gerücht hält sich am Zürcher Paradeplatz seit Wochen hartnäckig: Der UBS soll ein Stellenabbau bevorstehen. Die weltweit 72'000 Mitarbeitenden müssten sich warm anziehen, sagen Insider. Tausende Jobs könnten abgebaut werden.
Jetzt soll es tatsächlich soweit sein: Laut einem Bericht von «Inside Paradeplatz» hat die Kündigungswelle am Montag begonnen. Die Teamleiter sollen demnach die ersten Kündigungen verschickt haben. Wie viele Mitarbeitende betroffen sind, ist unklar. Laut Berechnungen des Online-Portals könnten 5000 Jobs verschwinden, 2000 davon in der Schweiz. Das Finanzportal «Finews.ch» schreibt von 3000 betroffenen Stellen.
Das sagt die UBS
Auf Blick-Anfrage wollte die Bank die Berichte nicht bestätigen. «Wir machen keine Zahlenangaben», teilt eine UBS-Sprecherin mit. Die Bank habe in der Schweiz einen Sozialplan, bei dem betroffene Mitarbeiter bis zu einem Jahr Lohn und weitere Unterstützungsmassnahmen erhielte, betont sie. Der Kommunikation vom 1. Quartalsresultat gebe es nichts hinzuzufügen.
Damals verkündete UBS-CEO Ralph Hamers (55) ein Sparprogramm. Bis 2023 will die Schweizer Grossbank 1 Milliarde Dollar einsparen – unter anderem mit einem Stellenabbau. Details blieb Hamers schuldig.
Jobs weg wegen Digitalisierung
Gegenüber Finews.ch haben Personen, die mit Hamers Plänen vertraut sind, bestätigt: Das UBS-Sparprogramm werde Stellen quer durch die Bank kosten. Die Einsparungen sollen demnach in verschiedenen Bereichen erfolgen, vor allem soll die UBS auch beim Einsatz der bestehenden Technologien und Applikationen effizienter werden.
Das erstaunt nicht: Ralph Hamers ist in der Branche als radikaler Digitalisierer bekannt. In seiner Zeit als CEO der niederländischen Grossbank ING sagte Hamers denn auch einst: «Digitalisierung kostet immer Arbeitsplätze.» Für die UBS-Mitarbeitenden dürfte diese Aussage einer Drohung gleichkommen.