«Drittanbieter reissen Post nicht aus Finanzloch»
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Kritik an neuer Post-Strategie:«Drittanbieter reissen Post nicht aus Finanzloch»

Trotz 370-Millionen-Gewinn
Post spart weitere 70 Filialen ein

Die Post hat sich von Corona erholt: In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres hat der gelbe Riese einen Konzerngewinn von 370 Millionen Franken erwirtschaftet. Geld, das die Post für den weiteren Umbau des Konzerns gut brauchen kann.
Publiziert: 16.11.2021 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2021 um 13:01 Uhr
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Die Post macht in den ersten neun Monaten einen Gewinn ...
Foto: keystone-sda.ch
Christian Kolbe

Corona hat die Post finanziell weggesteckt: In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres hat der gelbe Riese einen Konzerngewinn von 370 Millionen Franken erzielt – deutlich mehr als im ersten Corona-Jahr 2020, aber auch mehr als 2019.

Trotzdem: Der Umbau des Konzerns geht weiter, die Zukunftsängste bleiben. Darauf muss die Post reagieren. Die erste Massnahme: Das Filialnetz wird weiter gestrafft, oder «optimiert», wie es in der Medienmitteilung heisst: «Die Post hat weitere 70 Filialen den Kundenfrequenzen angepasst und diese zum Beispiel in Filialen mit Partner umgewandelt.» Die Filialen wurden weggespart oder umgebaut. Das Ziel für die Zukunft: «Das Filialnetz bei rund 800 eigenbetriebenen Filialen zu stabilisieren und es gleichzeitig für Dienstleistungsunternehmen und Behörden zu öffnen.»

Hier hat die Post schon Leistungen abgebaut
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Vor erhöhten Briefpreisen:Hier hat die Post schon Leistungen abgebaut

1,5 Milliarden Franken für besseren Paketservice

Die Herausforderungen der Post sind gross: Die Negativzinsen sind Gift für die Postfinance. In den ersten neun Monaten wurden 2,2 Prozent weniger Briefe verschickt, gleichzeitig ist die Paketflut um 13,2 Prozent angewachsen: «Die stetig steigenden Paketmengen freuen uns natürlich, deren Bewältigung ist aber gleichzeitig eine Herausforderung für den Konzern und unsere Mitarbeitenden. Rund 100'000 Pakete pro Tag sortieren sie weiterhin von Hand», sagt Finanzchef Alex Glanzmann.

Deshalb ist die Paketflut im Moment noch eine Bürde. Die Post muss viel Geld investieren, um den Paketservice zu verbessern. Um den Bedürfnissen der Kunden auch in Zukunft gerecht zu werden, will die Post in den nächsten zehn Jahren 1,5 Milliarden Franken in die Erneuerung und den Ausbau der Sortier- und Zustellinfrastruktur stecken. Viel Geld, das erst erwirtschaftet werden muss.

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