Kein Europa-Park, kein Weihnachtsmarkt, keine Feste. Aber Halloween findet statt? Kinder, die von Haus zu Haus laufen und so das Virus durch die Nachbarschaft tragen? Ein klares «Nein», finden die Kantonsbehörden in Bern. «Liebe Kinder, liebe Eltern, bitte verzichtet dieses Jahr auf Halloween-Strassentreffen oder Tür-zu-Tür Rundgängen», heisst es auf Twitter.
Die Migros sieht das anders. In einem Werbevideo mit dem zweifelhaften Titel «Einfach gut leben – Halloween» motiviert sie die Kunden, sich für Kinderbesuche mit Süssigkeiten einzudecken. Keiner trägt Maske. Keiner hält Abstand. Da die meisten Schweizer nicht auf das Fest vorbereitet sind, wirbt der Detailhändler damit, sich mit genügend «treats», also Süssigkeiten, vorher im Landen einzudecken.
Migros rudert zurück
Immerhin: Die Migros rudert zurück. «Die Warnung der Gesundheitsbehörden ist absolut nachvollziehbar», sagt ein Sprecher zu BLICK. «Wir sind gerade daran abzuklären, wie und ob wir unseren Halloween-Spot allenfalls zurückziehen können. Allzu oft sollte der allerdings eh nicht mehr kommen.»
Die Kantonspolizeien sind sich einig. Jeder Anlass sollte derzeit hinterfragt werden, ob er wirklich nötig ist. «Verboten ist Halloween nicht, aber in der jetzigen Situation stellt sich die Frage, ob die Feier wirklich durchgeführt werden muss», sagt ein Sprecher der Zürcher Kantonspolizei zu BLICK. Auch die Polizei in Graubünden pflichtet bei: «Wir appellieren an die Eigenverantwortung der Bevölkerung», so ein Sprecher. «Das Eindämmen der Pandemie hat nun höchste Priorität.» (vnf)