Am Samstag ist Halloween, die perfekte Zeit also für schaurige Geschichten. Wir wollten von unserer Community wissen, ob sie an Geister glauben – und vielleicht schon selbst Situationen erlebt haben, die sie sich nicht erklären konnten.
Der Fall ist relativ klar: Fast Dreiviertel unserer Leserinnen und Leser sind sich sicher, dass es Dinge gibt, die wir Menschen nicht verstehen können. Weitere 15 Prozent können sich zumindest vorstellen, dass so etwas wie Geister existieren. Nur zwölf Prozent halten solche Geschichten für Schauermärchen.
Über 50 übernatürliche Erlebnisse bekamen wir zugeschickt. Unten liest du die zehn spannendsten. Manche davon klingen fast schon wie eine Episode von «X-Factor: Das Unfassbare». Klar, den Wahrheitsgehalt können wir nicht überprüfen. Trotzdem sorgten die Geschichten bei uns für Gänsehaut. Achtung: Falls du heute Nacht noch schlafen möchtest, lies besser nicht weiter. Falls du es doch nicht lassen kannst: Happy Gruseln!
Mike Hubrecht: «Mein toter Nachbar war mein Schutzengel»
«Ich bin an einer gefährlichen Hauptstrasse aufgewachsen. Unser Haus lag genau nach einer Kurve, die Sicht war sehr schlecht. Als ich eines Tages mit dem Töffli die Strasse überqueren wollte, hätte ich schwören können, dass mein Nachbar auf der gegenüberliegenden Seite steht und mich anschaut. Das Merkwürdige daran: Er war zirka drei Jahre zuvor, genau an dieser Stelle vor meiner Haustür, überfahren worden. Natürlich fuhr ich aus Schreck nicht los und in genau diesem Moment kam ein Lastwagen, der mich auf jeden Fall erwischt hätte. Ich glaube, mein Nachbar war mein Schutzengel. Danke! Ruhe in Frieden.»
Steve Miller: «Die Zimmermädchen weigerten sich, den Raum zu betreten»
«Ein Hotelzimmer in Ghana während der Neunzigerjahre. Die ganze Nacht hindurch hat es aus dem Schrank und unter dem Bett geklopft und gepoltert. Ausserdem waren Schritte zu hören und ein Geräusch, das sich anhörte wie das Flattern einer Blache. Wir waren zu zweit, also waren das keine Hirngespinste. Die ganze Nacht sassen wir mit einem Aschenbecher bewaffnet an einem Tisch im Eingangsbereich des Zimmers. Jedes Mal, wenn uns vor Müdigkeit die Augen zufielen, ging es wieder los. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass es früheren Gästen in diesem Zimmer ähnlich ging. Ein Arzt hatte sich Jahre zuvor darin erhängt und die Zimmermädchen weigerten sich, den Raum zu betreten.»
Aykut Olgun: «Ich konnte mich nicht bewegen – da schwebte er auf mich zu»
«Ich war damals etwa elf Jahre alt. Eines Morgens wachte ich auf und konnte mich nicht mehr bewegen. An der Schlafzimmertür stand eine Gestalt, ganz in Schwarz. Er verschwand immer mehr und schwebte gleichzeitig in meine Richtung. Ich konnte aber nicht schreien. Es hat sich angefühlt, als würde sich jemand auf meine Brust setzen und mir den Mund zudrücken. Ich war aber zu hundert Prozent wach. Und als ich mich wieder bewegen konnte, rannte ich zu meinem Vater, um ihm davon zu erzählen. Bis heute verfolgt mich das. Und ich kann mir immer noch nicht erklären, was diese Gestalt von mir wollte.»
(Anm. d. Red.: Mehrere Leser schilderten uns ähnliche Erfahrungen wie Aykut Olgun. Bei dem Phänomen handelt es sich vermutlich um eine sogenannte Schlafparalyse, die oft mit akustischen und visuellen Halluzinationen einhergeht und von Betroffenen als sehr angsteinflössend beschrieben wird. Die wissenschaftliche Erklärung dazu findest du hier.)
Reto Deflorin: «Sie starb an der Stelle, an der ich sie mitgenommen hatte»
«Vor vielen Jahren habe ich in Hinwil ZH eine junge Anhalterin mitgenommen. Am nächsten Tag fand ich ihre Jacke in meinem Auto. Als ich bei ihrem Haus ankam, um diese abzugeben, war die Jacke verschwunden und ein älteres Ehepaar erzählte mir, dass ihre Tochter 1978 beim Autostopp tödlich verunfallt sei – und zwar an genau der Stelle, an der ich das Mädchen mitgenommen hatte. Sie hiess Ursula. Eine Zeitung von damals bestätigte die Geschichte. Ich hatte beinahe einen Herzinfarkt.»
Remo Albrecht: «Ich sagte meinem Vater, er werde Frieden finden»
«Nachdem mein Vater 2003 verstarb, ich war damals 35, stand er eines Nachts plötzlich in meinem Schlafzimmer. Ich merkte im Schlaf, wie er sich neben mich stellte. Dann schrie ich ihn an, dass er gehen und seinen Frieden finden soll. Ich schrie ‹Haus! Geh!› Dann sah ich, wie er durch die Wand ging und wachte auf. Seither war er nie wieder zu Besuch. Dasselbe erlebte ich einige Jahre später mit meiner Grossmutter. Seither weiss ich: Da ist irgendwas. Auch wenn Katzen zum Beispiel immer in eine Ecke starren. Ich vermute, sie sehen mehr als wir.»
Barbara Gut: «Seither lasse ich das Gläserrücken bleiben»
«Als ich etwa 15 war, wurde uns im Konfirmationslager – ja, wirklich – das Gläserrücken beigebracht. Ich war so fasziniert davon, dass ich es zu Hause mehrmals mit meinen Geschwistern wiederholte. Mit meiner Schwester funktionierte es aber nie. Anders bei meinem Bruder: Kaum berührte er das Glas, ging es los. Wir haben unserem Hausgeist Fragen gestellt: Wie er heisst, woran er gestorben ist und so weiter. Als wir uns weitere Fragen überlegten, fing das Glas plötzlich an, sich langsam im Kreis zu drehen. Es wurde immer schneller und plötzlich flog es quer über den Tisch und zersprang am Küchenschrank. Seither lasse ich die Finger von solchen Dingen.»
Sandra B: «Der Geist dreht seit 200 Jahren seine Runde»
«Wir waren damals in der Alphütte meiner Eltern. In der Nacht, nach drei Uhr, hörte ich im stockdunklen Hüttli, wie jemand die Treppe hochkam, offenbar mit ganz schweren Bergschuhen. Die Tür zur Küche ging auf. Und dann hörte man die Schritte mit lautem Knarren Richtung Wohnzimmer gehen. Im Dunkeln harrte ich wie versteinert im Bett aus. Dann kamen die Schritte wieder zurück, gingen durch den Keller und schliesslich noch durch das Zimmer. Plötzlich spürte ich eine schwere Last auf meiner Brust. Er war da. Auch mein Hund war völlig verängstigt und winselte wie verrückt. Später erfuhr ich, dass es offenbar vor fast 200 Jahren um genau diese Uhrzeit einen Brand in der Siedlung gegeben hatte. Damals weckte ein Mann die Leute, um sie zu warnen. Seither dreht er um diese Zeit seine Runden.»
Frank Blatter: «Meine Grossmutter war mein guter Geist»
«Geister müssen nicht unbedingt böse oder unheimlich sein. Vor rund 30 Jahren war ich nachts mit dem Auto unterwegs. In einer S-Kurve, durch die man normalerweise flott fahren kann, tauchte mitten im Sommer eine dichte Nebelwolke auf, sodass ich praktisch bis zum Stillstand abbremsen musste. Nach der Kurve lag ein Baum quer auf der Strasse, in den ich ungebremst reingedonnert wäre. Schwein gehabt, dachte ich. Als ich später zu Hause im Bett lag, wachte ich auf und sah vor dem Bett meine Grossmutter, die zehn Jahre zuvor verstorben war. Sie lächelte mich an. Vorher und nachher habe ich aber nie von ihr geträumt. Sie war in dieser Nacht einfach mein guter Geist.»
Steff Jordi: «Nach dem zweiten Suizid zog ich um»
«Eine ‹Seherin› riet mir umzuziehen, weil das Mehrfamilienhaus, in dem ich wohnte, unter einem schlechten Stern stehe. Etwas nachdenklich ging ich nach Hause. Kurz darauf wurde mein Nachbar erhängt in seiner Wohnung aufgefunden. Meine Katzen fingen an, abends jeweils minutenlang mit aufgestellten Haaren eine Wand anzustarren und schaurige Laute von sich zu geben. Noch bevor ich ein paar Monate später umzog, stürzte sich eine Nachbarin aus der 15. Etage in den Tod. Dann war es mir lieber, meine Junggesellenwohnung hinter mir zu lassen.»
Rene Sagarra: «Meine Grossmutter sagte, sie müsse nun gehen»
«Vor ein paar Jahren lebte ich in Deutschland. Eines Morgens wachte ich verstört aus einem Traum auf. Darin besuchte mich meine Grossmutter. Sie sagte, sie müsse nun gehen, ich solle nicht traurig sein. Dann ging sie in ein Licht. Kurz darauf klingelte das Telefon und mein Vater war dran. Noch bevor er etwas sagen konnte, erzählte ich ihm, dass mich mein Grosi besucht hatte. ‹Ist sie gestorben?›, fragte ich. Und er: ‹Ja, vor einer Stunde.›» (nei)
Hast du selber eine ähnliche Geschichte erlebt? Dann erzähl sie uns in den Kommentaren!