Trotz Geld vom Staat
Deutscher Reisekonzern FTI ist insolvent

Der Münchner Reisekonzern FTI ist pleite – trotz 600 Millionen Euro staatlicher Hilfen. Kunden kämpfen nun mit Unsicherheiten bei ihren Reiseplänen.
Publiziert: 03.06.2024 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2024 um 15:06 Uhr
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Die FTI Touristik GmbH stellte nach eigenen Angaben am Montag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Foto: imago images/Ralph Peters
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AFPAgence France Presse

Der Münchner Reisekonzern FTI ist insolvent. Die Obergesellschaft des Unternehmens, die FTI Touristik GmbH, stellte nach eigenen Angaben am Montag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, weitere Konzerngesellschaften werden dies demnach in den kommenden Tagen ebenfalls tun. Es werde «mit Hochdruck» daran gearbeitet, dass Kunden bereits angetretene Reisen planmässig beenden können, erklärte das Unternehmen, nach eigenen Angaben der drittgrösste Reisekonzern Europas.

Die Unterstützung der betroffenen Reisenden habe «jetzt oberste Priorität», erklärte FTI. Es sei eine Hotline für Kunden eingerichtet worden, auf der Website sei zudem eine Liste der häufigsten Fragen sowie Informationen zu Ansprechpartnern aufgelistet. Noch nicht begonnene Reisen können ab Dienstag voraussichtlich «nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden».

FTI hat aus Corona-Tief nicht herausgefunden

FTI war in der Corona-Pandemie in Schieflage geraten und hatte rund 600 Millionen Euro Unterstützung vom deutschen Staat erhalten. Die Probleme halten aber offenbar weiterhin an. Laut einem Bericht des «Handelsblatt» tat sich «kurzfristig eine Deckungslücke in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages auf». FTI erklärte, dass die Buchungszahlen «deutlich» hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. «Hinzu kam, dass zahlreiche Lieferanten auf Vorkasse bestanden haben.»

Unter Verweis auf Regierungskreise hatte die deutsche Wirtschaftszeitung weiter berichtet, dass der Bund nach Verhandlungen am Wochenende weitere Hilfen abgelehnt habe. «Die Stellung der Insolvenzanträge ist deshalb aus rechtlichen Gründen erforderlich geworden», erklärte FTI.

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