Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter hatten es per Abstimmung bekräftigt: Die Migros soll alkoholfrei bleiben. Dafür sprachen sich in der Abstimmung vom Juni 2022 alle zehn Regionen aus. So weit, so gut. Nur ist der Detailhändler mit seiner Haltung nicht konsequent.
Zu Ostern verkauft der orange Riese Schoggi-Eili von Camille Bloch. Wahlweise mit Kirsch, Cognac oder Williams. Und nicht nur das: Die Schnaps-Eier werden im hauseigenen «Migros-Magazin» sogar halbseitig beworben.
Auf den Verpackungen ist noch nicht einmal klar gekennzeichnet, dass die Pralinés immerhin bis zu zehn Prozent Kirsch, Cognac oder Williams enthalten. Diese Information steht nur in der Zutatenliste.
«Nicht prinzipiell gegen jeglichen Alkoholkonsum»
Ungünstig für Eltern, deren Kinder in der Quengelzone noch schnell ein paar Schoggi-Eili in den Wagen schmeissen. Oder für den trockenen Alkoholiker, der glaubt, bei der Migros sei alles alkoholfrei. Und wie passt der Verkauf mit der Abstimmung der Genossenschafter zusammen?
Gottlieb Duttweiler habe sich zwar gegen den Verkauf alkoholischer Getränke ausgesprochen, lässt die Presseabteilung verlauten. Er sei als Gründer der Migros jedoch nicht prinzipiell gegen jeglichen Alkoholkonsum gewesen.
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
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Es habe in den Migros-Filialen schon immer verschiedene Produkte mit geringen Mengen Alkohol gegeben – etwa Zuger Kirschtorte, Glacen, Saucen oder Fertigfondue. «Diese widersprechen nicht dem Geist des Migros-Gründers», so die Migros. Zur unklaren Kennzeichnung auf den Eili sagt die Migros, man halte sich «selbstverständlich» an die gesetzlichen Vorschriften.