Schweizer Hefe-Fabrik hat Produktionsprobleme
Listerienbefall ist schuld am Hefe-Engpass

Seit Tagen mangelt es im Schweizer Detailhandel an Frischhefe. Die Produktion von Würfelhefe bei Hefe Schweiz steht still. Grund sind Listerien.
Publiziert: 15.03.2024 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2024 um 19:25 Uhr
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In der Produktionsstätte von Hefe Schweiz in Stettfurt TG sind Listerien entdeckt worden.
Foto: Hefe Schweiz
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Sarah FrattaroliStv. Wirtschaftschefin

Hobbybäcker sind besorgt. Seit Tagen fehlt in den Schweizer Supermarktregalen die Frischhefe. Blick weiss nun: Der Hefe-Engpass ist auf einen Listerienbefall beim Schweizer Hefeproduzenten zurückzuführen!

Das Unternehmen Hefe Schweiz stellt seine Frischhefe in Stettfurt TG her. Momentan steht ein Teil der Produktion von Würfelhefe still. «Aufgrund von erhöhtem Wartungs- und Revisionsaufwand», wie es bei den Detailhändlern noch vor wenigen Tagen verklausuliert hiess.

Die Listerien wurden erstmals im Sommer 2023 nachgewiesen, heisst es bei der Betreiberfirma. Allerdings nicht im Endprodukt – dem Hefewürfel – sondern in einem Ausgangsprodukt, das später erhitzt wird; dabei werden die Listerien abgetötet. Seither habe man in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Labor Massnahmen ergriffen, um die Kontaminationsquelle «zu identifizieren und zu eliminieren».

Betroffen ist eine von mehrere Produktionsstrassen – jene, die Hefewürfel für den Einzelverbraucher herstellt. Nicht von den Produktionsproblemen betroffen sind grössere Hefewürfel für Bäckereien und andere Grossabnehmer, wie Hefe Schweiz betont.

Listerien sind Bakterien, die durch Lebensmittel übertragen werden. Wer an Listeriose erkrankt, entwickelt in der Regel grippeähnliche Symptome oder Durchfall. Bei einem geschwächten Immunsystem kann die Krankheit aber auch schwerer verlaufen und zu Blutvergiftungen, Hirnhaut- oder Lungenentzündungen führen. Besonders gefährdet sind schwangere Frauen, Neugeborene und ältere Personen.

Nun kommen die Hefewürfel aus Deutschland

Für die Konsumentinnen und Konsumenten bestehe keinerlei Grund zur Besorgnis, versichern die Verantwortlichen: Jeder Hefewürfel, der in den Verkauf kommt, wird mikrobiologisch kontrolliert. «Die Lebensmittelsicherheit hat für Hefe Schweiz AG oberste Priorität», versichert die Firma.

Die Kontrollen hätten zutage gefördert, dass die Würfelhefe nicht den «hohen Qualitätsanforderungen» entsprochen habe. Daher nun die Wartungsarbeiten. «Aus diesem Grund ist es bei einigen Detailhändlern zu Lieferengpässen von Würfelhefe gekommen, was wir bedauern», schreibt Hefe Schweiz.

Der Kundschaft bleibt nur der Griff zu Flüssig- oder Trockenhefe. Oder zu Würfelhefe aus Deutschland, die Migros und Coop in der Zwischenzeit ins Sortiment aufgenommen haben. Auf den Sonntagszopf muss also niemand verzichten – Listerien hin oder her.

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