Der SMI kennt im Moment eine Richtung: nach oben. Seit Jahresanfang hat der aus den 20 wichtigsten Werten bestehende SMI gut 20 Prozent hinzugewonnen. Der Swiss Market Index zieht am Montag bis 12.30 Uhr um 0,60 Prozent auf 12'862 Punkte an.
Der Schweizer Leitindex hat sich komplett vom ersten Omikron-Schock erholt und setzt seinen Höhenflug ungeachtet der grassierenden Covid-19-Pandemie fort. Auch steigende Inflation, höhere Zinsen und die sich für 2022 abzeichnende konjunkturelle Abschwächung konnten den Trend nicht aufhalten.
Und der SMI ist in guter Gesellschaft: Auch andere Indizes wie der deutsche DAX oder der meistbeachtete Dow Jones befinden sich praktisch auf Rekordhoch.
Roche hilft dem SMI
Am Montag sind es die Genussscheine von Roche, die sich um 1,3 Prozent verteuern und so dem SMI massgeblich zu seinem neuen Rekord verhelfen. Mit 381.20 Franken sind die Papiere ebenfalls so teuer wie noch nie.
Gut 33 der 72 Punkte Kursgewinn im SMI gehen auf das Konto von Roche. Der Pharmakonzern profitiert davon, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA einen Corona-Schnelltest der Basler zugelassen hat.
Die Corona-Pandemie habe trotz der grassierenden Omikron-Variante dank der grossen Impfstofffortschritte einiges von ihrem Schrecken verloren, hiess es weiter am Markt. Die Pandemie dürfte nicht mehr die gravierenden Folgen haben, wie sie die erste Pandemiewelle noch verursacht habe.
Es geht noch immer nichts über Aktien
Dass der SMI neue Höhenluft schnuppern kann, liegt laut Händlern aber auch stark daran, dass der Markt zwischen Weihnachten und Neujahr sehr dünn sei. Denn viele Marktteilnehmer blieben dem Geschehen fern.
Daher wirkt sich das sogenannte «Window Dressing» vor dem Jahresende besonders kurstreibend aus. Dabei versuchen Fondsmanager, ihre Jahresperformance mit besonders gut gelaufenen Aktientiteln aufzuhübschen, um ihre Depots zumindest auf den ersten Anschein zu verschönern.
Und zu guter Letzt gebe es halt auch 2022 keine wirkliche Alternative zu Aktien, sagte ein Händler. Es gelte weiterhin das TINA-Prinzip, sprich «There Is No Alternative» (es gibt keine Alternative). Denn auch wenn dereinst die Notenbanken ihre Zinsen erhöhen, blieben die Realrenditen der Obligationen negativ, und davon profitierten eben Realwerte wie Aktien. (SDA/cny)