Was die Regierung Scholz für die Schweiz bedeutet
«Der Franken könnte noch stärker werden»

Olaf Scholz (63) ist neuer Bundeskanzler. Der SPD-Mann wurde am Mittwoch vom Bundestag zum neuen Regierungschef gewählt. Nach 16 Jahren Merkel ändert sich auch die Wirtschaftsbeziehung zur Schweiz – wenn wohl auch nur ein bisschen.
Publiziert: 08.12.2021 um 18:41 Uhr
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Angela Merkel geht ...
Foto: DUKAS
Fabio Giger

Die Ära Merkel ist seit gestern Geschichte – und damit wohl auch die Zeit der konservativen Ausgabenpolitik und strikten Schuldenbremse in Deutschland. Jetzt regiert die Ampel-Koalition um Kanzler Olaf Scholz (63). Neuer Minister für Wirtschaft und Klima ist der Grüne Robert Habeck (52). Seine Linie ist klar: Habeck will die grüne Wende einläuten.

Für die Umweltpläne wird die neue Regierung Geld lockermachen – «und das nicht zu knapp», prognostiziert Adriel Jost (36), Ökonom und Chef des Beratungsunternehmens WPuls. Sogar die eher haushälterisch ausgerichtete FDP unterstütze die Pläne ihrer Koalitionspartner.

Was bringt die neue «Regierung Scholz» für die Wirtschaftsbeziehung zwischen der Schweiz und ihrem wichtigsten Handelspartner? «Die ganz grossen Änderungen erwarten wir nicht», sagt Jost. Jedoch: «Der Franken könnte noch stärker werden, wenn sich Deutschland zukünftig weniger gegen eine lockerere Ausgabenpolitik in der Eurozone stellt», so Ökonom Jost weiter.

Radikale Änderungen in Autobranche

Ein Sektor, in der die neue Regierung den Hebel ansetzen wird, ist die Auto-industrie. Insbesondere Wirtschaftsminister Habeck wird die rasche Umstellung auf Elektrofahrzeuge fördern. Zahlreiche Schweizer Industriebetriebe beliefern deutsche Autobauer. «Sie werden sich schon sehr bald an E-Autos anpassen müssen», sagt Jost.

Langfristig müsse man wohl mit einem «zentraler geführten und stärker regulierten» Deutschland rechnen, so der Ökonom. Das hemmt die Wirtschaft grundsätzlich, bietet aber auch Chancen, beispielsweise für Greentech-Unternehmen.

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