Tourismusexperte empfiehlt
«Tiefe Skigebiete sollten eine Exit-Strategie entwickeln»

Tief gelegene Skigebiete kämpfen dieses Jahr mit fehlendem Schnee. Tourismusexperte Jan Mosedale empfiehlt deshalb, eine Strategie für die Zukunft auszuarbeiten, je nachdem, wie viele schlechte Winter noch überbrückbar sind.
Publiziert: 07.01.2023 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2023 um 15:45 Uhr
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Der Schneemangel macht den tiefer gelegenen Skigebieten das Leben schwer. Im Bild das Skigebiet Villars-sur-Ollon.
Foto: keystone-sda.ch

In Gstaad fliegt ein Helikopter Schnee ein, Bilder von weissen Skipisten inmitten von Grün kursieren, einige Skigebiete müssen diesen Winter geschlossen bleiben. Der Schneemangel macht den tiefer gelegenen Skigebieten das Leben schwer. Im Hinblick auf den Klimawandel dürfte es in den nächsten Jahren nicht einfacher werden.

Wer nicht sicher ist, ob es im Winter Schnee gibt, wartet erst einmal ab. Man kauft sich kein Jahresabonnement, sondern bucht in letzter Minute. Oder sucht sich von Anfang an eine wärmere Destination. «Diese mangelnde Schneesicherheit wird die finanzielle Situation von touristischen Leistungsträgern, nicht nur jene der Bergbahnen, in Winterdestinationen negativ beeinflussen», sagt Jan Mosedale, Dozent und Forschungsleiter am Institut für Tourismus und Freizeit an der Fachhochschule Graubünden, im Interview mit der «Südostschweiz».

Mehr Chancen für höhere Skigebiete

Mosedale rät den Winterdestinationen deshalb, sich für die Zukunft zu rüsten. Zum Beispiel eine Neuausrichtung auf die Sommermonate in Erwägung zu ziehen. «Tiefer gelegene Skigebiete sollten wahrscheinlich jetzt schon eine Exit-Strategie entwickeln und entsprechende erste Massnahmen umsetzen», so der Tourismusexperte gegenüber der «Südostschweiz». Der Zeitpunkt des Ausstiegs hängt davon ab, wie viele schlechte Winter noch abgefedert werden können und auch vom Zeitpunkt nötiger Neuinvestitionen. Kurzfristig könnte man mit künstlicher Beschneiung aushelfen, mittelfristig wäre eine Neupositionierung des Skigebiets notwendig, was je nachdem mit hohen Kosten verbunden ist.

Besser sieht die Situation für höher gelegene Skigebiete aus. Dort könnten sich laut dem Experten Investitionen weiterhin lohnen. (lui)


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