Auf einen Blick
- Migros führt Tiefpreise ein, um mit Discountern zu konkurrieren
- Toblerone-Preise dennoch unterschiedlich zwischen Migros und Denner
- Migros gibt Fehler bei Preisauszeichnung zu
Aktionsschilder in schwarz-orange, Cumulus-Rabatte in blau-orange und neu Tiefpreise auf gelb-schwarzen Hinweistafeln: Die Migros versucht damit in den Supermärkten, ihr Preisimage zu verbessern. Kundinnen und Kunden stehen vor einem Schilderwald.
Dass die Tiefpreise auf Discounter-Niveau in den Filialen klar kommuniziert werden, sei «nachvollziehbar und konsequent», sagt Alexandra Scherrer (33), Chefin der Beraterfirma Carpathia, im Sonntagsblick. Und dass die Migros wegen der gelben Schilder-Flut an Glaubwürdigkeit verliert, glaubt sie nicht: «Vorausgesetzt natürlich, dass die Tiefpreise wirklich auf Discounter-Niveau bleiben und die Migros nachzieht, wenn die Discounter den Preis nochmals senken.»
Pikant in diesem Zusammenhang sind Leserreporter-Meldungen. Laut diesen gibt es einen ordentlichen Preisunterschied der Toblerone von Migros-Filialen zu denen bei den Discountern.
Toblerone-Preise sind zum Staunen
Tatsächlich: Besonders bei Denner sorgt dieser für Erstaunen bis Ärger bei der Kundschaft. Während die Migros für die Toblerone (100g) bei 3.30 Franken ihr Tiefpreis-Versprechen gibt, kostet diese bei der Migros-Discount-Tochter lediglich 2.85 Franken. Eine Preisdifferenz von 45 Rappen oder fast 14 Prozent.
Dabei hat Migros-Supermarkt-Chef Peter Diethelm (59) in der aktuellen Ausgabe des Migros-Magazin – Auflage 1,35 Millionen – das Tiefpreis-Versprechen erneut breit beworben. «Es gibt keinen Grund mehr, zum Discounter zu gehen», so Diethelm.
Bei der Toblerone handelt es sich tatsächlich um einen Fehler, sagt Migros-Sprecherin Estelle Hain auf Anfrage. «Der Artikel hätte nicht als Tiefpreisartikel beworben werden sollen.» Die Migros will nun alle Filialen entsprechend informieren, «damit die Auszeichnungen noch heute angepasst werden».
Laut der Sprecherin werden die Preisabstände der Migros-Tiefpreise mit jenen der Discounter wöchentlich überprüft. Hain verspricht: «Sollten sich Preisbewegungen im Markt ergeben, wird der Preis bei Tiefpreisartikeln innerhalb einer Woche entsprechend korrigiert».