Impfstoffhersteller Johnson & Johnson hat ein Problem. Sechs Frauen, denen das Corona-Vakzin von Johnson & Johnson gespritzt wurde, entwickelten Blutgerinnsel. Eine Frau starb gar an der Thrombose. Andere Hersteller haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Immer wieder werden Einzelfälle von Thrombosen nach der Impfung bekannt.
Johnson & Johnson hat sich deshalb vertrauensvoll an die Konkurrenten gewandt. Und sie dabei um Mithilfe gebeten. Die Hoffnung: Gemeinsam kommt man dem Rätsel der Thrombosefälle schneller auf die Spur, als wenn jeder Hersteller allein forscht. Die (etwas naive) Vorstellung: Wenn es um die Gesundheit und Sicherheit von Patienten geht, arbeitet man zusammen.
Bei Astrazeneca hats geklappt
Da hat sich Johnson & Johnson aber in der Kooperationsbereitschaft der Konkurrenten getäuscht. Pfizer und Moderna lehnten die Anfrage umgehend ab. Ihre Impfstoffe seien schliesslich sicher. Die beiden Unternehmen sind nicht bereit, Johnson & Johnson bei der Erforschung der Gerinnselfälle zu helfen. Nicht zuletzt, weil sie Angst haben, dass die Konkurrenz an geheime Informationen kommen könnte.
Vertreter von Johnson & Johnson haben sich auch bei der Konkurrenz von Astrazeneca gemeldet. Per Mail und Telefonanruf die Anfragen deponiert. Immerhin: Dort sind sie mit ihren Bitten um Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten erhört worden, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Künftig forschen die beiden Firmen gemeinsam an den seltenen Nebenwirkungen. (pbe)